Adventkalender-Bücherregal

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„Abwarten und Tee trinken“ lautet die Devise.
Weil aber nur Tee trinken auch irgendwann langweilig wird, habe ich mir die Wartezeit auf unser Baby mit dem Basteln eines anderen Wartezeiten-Überbrückungs-Tools, dem Basteln eines Adventkalenders nämlich, vertrieben.

 

Zugegeben, kein Last-Minute-ichbrauchmalaufdieSchnelleeinenAdventkalender-Projekt, davor ein umso schöneres :-): Hier zeige ich Dir, wie ich es gemacht habe:

Du brauchst:

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* einen stabilen
Schuhkarton/einen tiefen
Bilderrahmen/kleine
Holzkiste o.ä. als Rahmen
* ein Stück Holz oder festen
Karton als zusätzliches
„Regalbrett“
* evtl. Acrylfarbe zum
Bemalen
* 24 Zündholzschachteln
(entweder sammeln oder
Rohlinge im
Bastelgeschäft  kaufen)

* Bastelleim und Pinsel
* Klebstoff (Klebestift oder doppelseitiges Klebeband)
* Schere
* Bleistift
* Lineal
* Papierreste

So geht´s:

Für mein „Bücherregal“ habe ich einen tiefen Bilderrahmen verwendet, den ich mit weißer Acrylfarbe grundiert habe. Du kannst auch einen stabilen Schuhkarton oder eine kleine Holzbox verwenden. Achte bei der Auswahl darauf, dass 24 Zündholzschachteln darin Platz finden.

Dann habe ich aus einem Reststück Sperrholz ein passendes Zusatzregal zugesägt, mit alten Notenblättern beklebt und in die Mitte des Holzrahmens geleimt.

Während der Rahmen trocknete, habe ich die „Buchdeckel“ für die Zündholzschachteln zugeschnitten:
Ich habe Reste von festem Kraftpapier dafür verwendet, um eine gewisse Stabilität zu erreichen. Du kannst auch Fotokarton oder anderes festes Papier verwenden.

Für meine Zündholzschachteln brauchte ich jeweils ein Format von 6 x 9,5 cm.
Ich habe an den Ober-, Unter- und Vorderkanten einen kleinen Vorsprung gelassen.
Bei ca. 4 und 5,5 cm habe ich das Papier vorgefalzt, um danach die Schachteln einfach einkleben zu können.

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Die 24 vorbereiteten Buchdeckel habe ich nun mit Papierresten beklebt, mit Washi-Tapes verziert, bestempelt,… und mit einem Buchtitel aus ausgeschnittenen Worten versehen.

Für die Datums-Markierung habe ich mit einer kleinen Stanze Kreise aus Papier gestanzt und entsprechend von 1 bis 24 nummeriert. Das ist aber optional, Du kannst auch andere Formen ausschneiden oder direkt beschriften, …. .

Hier einige Beispiele, Deiner Fantasie sind dabei aber keine Grenzen gesetzt:

Dann habe ich in jedes Buchcover eine Zündholzschachtel eingeklebt.
Bestreiche eine schmale und beide breiten Flächen und klebe das Buchcover darauf.
Du kannst dafür entweder Bastelleim oder doppelseitiges Klebeband verwenden.

Nun kannst Du die Schachteln befüllen und ins Bücherregal stellen!
Da in meinem Rahmen noch Platz war, habe ich die Zwischenräume für kleine Dekoelemente genutzt.

Als Kind habe ich im Advent täglich den Geschichten vom Engel Plotsch und seinen Freunden gelauscht und auch dieser Kalender bietet sich förmlich an, ihn mit kleinen Geschichten oder täglich einem Teil einer Geschichte zu befüllen:

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weitere Füllideen:
* kleine Spielfiguren
* am ersten Tag ein Perlenfädelband und dann täglich eine besondere Perle zum
Auffädeln, dann entsteht im Lauf der Zeit eine hübsche Kette
* kleine Nascherei
* schöne Sprüche
* liebevolle Komplimente
* Ideen für gemeinsame Zeit
…………

Viel Spaß beim Nachbasteln, Befüllen, Auspacken,…
Melanie

P.S. Ich freue mich, wenn Du Fotos von Deinem Adventskalender oder Ideen für Füllungen als Kommentar hinterläßt!

 

Ein Blind Date für den Urlaub…

„Blind Date – sind Sie interessiert?“ …. Nein, prinzipiell bin ich kein Blind Date-Typ glaub ich. Es sei denn, diese Frage wird mir in einer Bücherei gestellt. Also jetzt bitte nicht falsch verstehen…mein Beziehungsstatus ist nicht kompatibel mit Date-Anfragen jeglicher Art (ob blind oder sehend). Aber nun mal der Reihe nach:

Für den bevorstehenden Urlaub noch ausreichend Lektüre aus der Bücherei holen.
Beim Ausleihen im Regal hinter der Bibliothekarin ein Schild „Blind Date – sind Sie interessiert?“ – sehen, daneben einige in Zeitungspapier eingepackte Bücher.
Also Blind Date mit einem Buch. Schmetterlinge im Bauch. Mein Interesse ist geweckt.

Das Paket mit der ansprechendsten Verpackung aussuchen (ja, ich gestehe,  ich habe meine Entscheidung nach der äußeren Erscheinung getroffen – halt mich nun ruhig für oberflächlich ;-))…..aber Polarlichtern mit einer poetisch anmutenden Überschrift kann ich nicht widerstehen:
Blind Date1_k
Vorfreude geniessen und dem Drang widerstehen, das Paket sofort auszupacken.
(Die Bibliothekarin versteckt den Ausleihbeleg diskret in einem der anderen Bücher, um die Überraschung nicht zu verderben.)
Zuhause ganz langsam das Tixo lösen und das Buch auspacken. Liebe auf den ersten Blick!

Blind Date 2

Traumsammlerin“ von Patti Smith, einer Künstlerin, die mich in meinem Leben immer wieder musikalisch begleitet hat.

Neben dem wunderbaren Titel sind es diese ersten Textstellen, die mich entzücken:
….Alle meine Socken waren ausgeleiert. Vermutlich, weil ich sie oft mit Murmeln füllte. Ich belud sie mit Marmorkugeln und Schussern und zog los. Es war das Einzige, woran ich gut war und alle anderen schlagen konnte.
Abends kippte ich meine Beute aufs Bett und polierte sie mit einem Tuch. Ich ordnete sie nach Farben, nach meiner Wertschätzung, und sie ordneten sich dann wieder neu – kleine leuchtende Planeten, jeder mit einer eigenen Geschichte, einem eigenen goldenen Willen.
Ich hatte nie das Gefühl, dass die Kraft zu gewinnen aus mir kam, sondern dem Gegenstand selbst innewohnte. Eine gewisse Magie, die durch meine Berührung geweckt wurde. Auf diese Weise fand ich in allem Magie, als trüge alles, die ganze Natur, das Zeichen eines Dschinn. (S. 18)….

Das Leben hält immer wieder magische Momente, zauberhafte Überraschungen und wunderbare Begegnungen für uns bereit, wir müssen sie nur auspacken….

Danke liebe Bücherei Philadelphiabrücke fürs Verkuppeln, das Buch und ich werden eine traumhafte Zeit miteinander haben. Dieses  Blind Date kommt mit ins Urlaubsgepäck 🙂

Wenn Du Dir auch ein Blind Date in der Bücherei holen möchtest, freu ich mich über Deine Flirtgeschichten…..

liebe Grüße,
Melanie

 

Buch

Offener Bücherschrank oder Buch mit sieben Siegeln…?

Kunstvoll beschriebene Bücher, dicke Wälzer mit aufwändigem Ledereinband und versiegelte Schriftstücke, meterhohe Leitern, Geheimtüren im Bücherregal….all diese Eindrücke habe ich am Wochenende im Prunksaal der Nationalbibliothek gesammelt.
Ich liebte ja Bibliotheken schon als Kind und hatte Glück, dass es in meiner Heimatstadt eine Stadtbücherei gab, die ich wöchentlich aufsuchte und aus der ich tonnenweise Lesestoff heimschleppte. Es roch dort so nach einer Mischung aus bedrucktem Papier, Staub und der Handcreme meines Bibliothekars. Das Geräusch, wenn die Ausleihfrist ins Buch und in meinen Leihausweis gestempelt wurde mochte ich so gern….damals gab es noch keine Scanner 😉
Naheliegend, dass ich als Studentin in der Fachbibliothek für Psychologie gejobbt habe und die Übersiedlung derselben bleibt mir bis heute in Erinnerung….oja Papier kann richtig schwer sein!
Bis heute sind Bibliotheken und Buchhandlungen für mich Orte mit hoher Anziehungskraft und  immer wieder Inspirationsquelle (z.B. für Blogbeiträge ;-)) :

Als ich durch die Regale der Nationalbibliothek geschlendert bin, hab ich mir die Frage gestellt, wie ich wäre, wenn ich ein Buch wäre und möchte Dich auch zu diesem Gedankenspiel einladen: „Wenn Du ein Buch wärst….“
* Wärst Du eine Broschüre oder ein Sammelband?  Sachbuch, Roman,
   Märchenbuch, Lexikon, Krimi, Liebesroman, Fantasyroman, E-Book…?
* Welches Format, welchen Einband hättest Du?
* Welchen Titel trägt Dein Buch?
* Wie lautet die Inhaltsangabe/der Klappentext?
* Wärst Du ein Buch mit sieben Siegeln oder ein offenes Buch?
* Wo wär Dein Platz im Bücherregal – in Augenhöhe, nur auf Anfrage erhältlich,
  im Bestsellerregal, …?

Vielleicht möchtest Du Deine Überlegungen in Deinem Art Journal festhalten?

liebe Grüße an alle Leseratten und Bücherwürmer unter Euch,
Melanie