Playroom of my own – Spielraum für die Seele

Nach zwei intensiven Wochen lechze ich nach einer Auszeit und freue mich schon sehr auf einen Workshop in der Papierwespe zum Thema Text.Monotypie.Buch. Zweieinhalb Tage nur für mich und mein kreatives Schaffen. Und manchmal brauche ich da auch ein anderes Atelier als mein eigenes. Obwohl das ja schon ein großer Luxus ist 🙂

Jeder sollte einen Text mitbringen, der einen inspiriert oder emotional berührt. Ich habe mir einen meiner Found Poetry Texte zum Thema Träume ausgesucht:


Und im Buch „Making Handmade Books – 100+ Bindings“ fand ich eine für mich passende Bindung, die ich ausprobieren wollte:

Handmade Books
Leporello Bindung

Soweit, so gut. Das war der Plan.
Ich baue mir ein kleines Modell, um die Anordnung der Seiten zu bestimmen und zu überlegen, wo ich welche Elemente drucken möchte, wo Schrift sein soll, wo eine Zeichnung hinkommt, und so weiter.

Danach gönne ich mir eine verdiente Mittagspause beim Italiener ums Eck und geniesse das ungestörte Mittagessen (kein Kind, das nebenbei gefüttert werden will, nicht x-mal runtergeschmissenes Besteck aufheben müssen, keine Wasserpfützen aufwischen ….). Also Essen mit Messer und Gabel, das Essen ist noch warm und es gibt sogar ein Tischtuch :-).
Und zwischen Zander und Petersilerdäpfel taucht Virginia Wolfs „A Room of One´s Own“ in meinen Gedanken auf und schon verwerfe ich meinen Plan.

Frisch inspiriert gestalte ich nach der Pause mit der vorgestellten Monotypietechnik (Leinöl, Pigment, Stoff und Holzstäbchen) die Innenseiten meines Leporellos mit Freewrtings zum Thema „Room of One´s Own“ und Kritzeleien.

Dann stelle ich die Papierbahnen auf und komme drauf, dass ich einen „Fehler“ in der Planung gemacht hatte und die Bindung anders funktionierte, sodass die Innenseiten plötzlich außen waren.
Ein erster Schreckmoment (ui, jetzt kann jeder lesen, was da steht,…), der sich aber rasch legt, weil plötzlich eine neue Idee aufpoppt. (und weil meine Schrift eh niemand lesen kann, wenn ich so schnell schreibe).

Das Innere könnte ich ja auch als Room of One´s Own gestalten. In Bunt und mit Wasserfarben. Ein Kontrast zum Schwarz-Weiß der Außenseiten.

Also Wasserfarben zufällig auf die Innenseiten auftragen und ineinanderfließen lassen.

Nun wollte ich die Innenseiten an den Falzen miteinander vernähen, um kleine Räume zu schaffen. Eine andere Teilnehmerin beobachtet mich beim Ausprobieren und meint: „Und wenn du es offen läßt?“
Und plötzlich merke ich, dass das noch viel stimmiger ist. Dass der Raum dann noch größer und flexibler wird.

Dann gestalte ich die Innenseiten noch mit Kreiden, um einige Akzente zu setzen.

Das Cover soll in schlichtem Weiss gehalten sein, sozusagen als freie Fläche.

Am zweiten Tag komme ich in der Pause an einem Altwarenhändler vorbei, bei dem ich einen alten Türbeschlag und einen kleinen Schlüssel finde. Die sollen als symbolischer Eingang in den Playroom fungieren und das Buch schließen.

Es folgen viele Tüfteleien, wie ich den Verschluss am Buch befestigen könnte. Schliesslich finde ich eine passende Lösung und bin sehr happy.

Und fertig ist mein „Playroom of my Own“. Der Schlüsselanhänger aus bunten Bändern soll einen kleinen Hinweis auf die bunte Innenwelt liefern.

Die Seiten lassen sich nun auf unterschiedliche Art kombinieren und weitergestalten. So entstehen auch beim Blättern immer wieder neue Spielräume.


Und wieder mal ist bewiesen: Kreativität ist Spielen. Du weißt am Anfang nie genau, was rauskommt und was rauskommt, ist meist viel besser als jeder Plan.
Nach zweieinhalb Tagen „Spielen“ ist meine Seele wieder genährt und gestärkt für den Alltag.

Nach kleinen Häppchen kreativer Auszeit an normalen Tagen tut so ein Mehrgang-Menü an einem Wochenende zusätzlich gut.
I just can´t get enough 🙂

Und wo sind Deine Spielräume?

Wenn Du einen Spielraum oder eine kreative Auszeit brauchst, bist Du in meinem Atelier genau richtig 🙂

liebe Grüße,

Melanie



100 Punkte! Once you dot you can´t stop…

….Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt,…. und Punkt.

Dieses Bild ist vor Jahren im Rahmen der Sommerakademie in der Sammlung Essl, inspiriert von den Dot Paintings der Aborigines, entstanden. Es hängt mittlerweile über der Wickelkommode meiner Tochter und sie liebt das Bild 🙂
Es besteht aus unzähligen Punkten und das Arbeiten daran war damals sehr erdend und meditativ.
Im letzten Workshop „Zwischendurch ein Musenkuss“ habe ich diese Technik des Dot Paintings auf Steine übertragen und ich möchte Dir hier zeigen, wie das geht:

Du brauchst:
Steine mit möglichst glatter Oberfläche
Acrylfarben, Plakafarben, oder Giotto Decor Stifte
Pinsel, Wattestäbchen, dünne Holzstäbchen oder ähnliches
Wasserbecher

So geht´s:
Wasche den Stein gründlich und lass ihn gut trocknen.
Grundiere ihn mit Acrylfarbe (ich find schwarz sehr schön, weil die Farben darauf gut zur Geltung kommen). Entweder zur Gänze oder nur einen Teil davon.

Stein schwarz grundiert_k
Nachdem die Grundierung trocken ist (notfalls mit Fön etwas nachhelfen :-)),
setze Farbpunkte in einem Muster Deiner Wahl.
Zum Setzen der Punkte auf so kleinen Objekten verwende ich gern die Rückseite eines Pinsels oder ein dünnes Holzstäbchen.
Dot painting how to_k
Ich beginne gern mit einem Mittelpunkt, um den ich verschiedene Reihen weiterer Punkte setze. Wie bei einem Mandala.
Sind die Punkte versetzt angeordnet, also ein Punkt zwischen zwei Punkten der davorliegenden Reihe, find ich das besonders stimmig.
Um ein symmetrisches Muster zu erhalten, setze die Punkte systematisch (zuerst einen Punkt oben – entsprechend der 12 auf dem Uhrenblatt, dann gegenüberliegend bei 6 Uhr, dann bei 3 und 9 Uhr), dann fülle den Platz dazwischen nach dem gleichen Prinzip.
Du kannst aber auch einfach drauf los punkten……

Viel Spaß beim Punkten!
liebe Grüße,
Melanie

DIY-Würfelpuzzle

Als Kind hatte ich ein Würfelpuzzle mit Märchenmotiven, das ich geliebt habe!

Märchenpuzzle retro
Als ich vor einiger Zeit das Atelier aufgeräumt habe, sind mir in meiner Holzkiste einige Holzwürfel untergekommen und die haben mich sofort an dieses Würfelpuzzle erinnert.
Außerdem fand ich einige Sperrholzreste, die in etwa die passende Größe hatten. Und da kam mir die Idee, ein Würfelpuzzle selbst zu machen.
Hier zeige ich Dir die Entstehung meines ersten Prototyps und ich bin schon sehr zufrieden damit :-):

Du brauchst:

  • 12 Holzwürfel (meine hatten die Maße 4 x 4 cm), ich habe meine hier bestellt, Du kannst sie aber bestimmt im Baumarkt zuschneiden lassen.

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  • als Box kannst Du entweder einen passenden Schuhkarton(deckel) bzw. eine passende  Holzbox verwenden oder Dir selbst eine Holzbox bauen – in diesem Fall brauchst Du folgendes Material:
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 12,5 x 17 cm für Boden und Deckel
    (ich habe die Größe mit etwas Spielraum bemessen, damit sich die Würfel leichter
    rausnehmen lassen)
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 17 x 8 cm für die langen Seitenteile
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 14 x 8 cm für die kurzen Seitenteile
    (die Höhe habe ich höher gewählt, damit ich später die Bildvorlagen in der Box
    mitverstauen kann und ich die Rückseite mit der kleinen Vertiefung als
    einfachere Bauunterlage verwenden kann, dazu später)
    * eine kleine Holzscheibe, Holzperle o.ä. als Deckelgriff
  • Holzleim und Pinsel
  • evtl. Säge
  • Schleifpapier
  • Bleistift, Cutter, Schere, Lineal
  • Acrylfarbe und Pinsel
  • Bastelleim, z.B. Marvin
  • evtl. Laminiergerät

Bauanleitung für die Holzbox
(falls Du eine passende Schuhschachtel o.ä. hast, kannst Du diesen Teil überspringen)

  • zuerst alle fertig zugesägten Holzteile – vorallem an den Kanten – mit Schleifpapier glätten
  • die Box zusammenleimen und mit Acrylfarbe bemalen
    (im Eifer des Sägens, Schleifens und Leimens habe ich vergessen, die Zwischenschritte zu fotografieren, hier also das Endergebnis:)

Auf dem linken Bild siehst Du die Box von oben mit dem Deckel inkl. Griff.
Auf dem rechten Bild siehst Du die Unterseite – wie gesagt, habe ich hier extra einen Rahmen gelassen, weil sich somit die Würfel leichter greifen und bauen lassen, denn die Würfel ragen über die Kante hinaus und haben dennoch einen Rahmen.
Um die Höhe zu bestimmen, habe ich den Deckel aufgelegt, darauf die Würfel gelegt, darüber ein Reststück vom Sperrholz als Abstandhalter für die Bauvorlagen und darauf meine Bodenplatte. So hatte ich eine genaue Orientierung, auf welcher Höhe die Bodenplatte an den Seitenteilen angeleimt gehört.
Danach die kurzen Seitenteile anleimen und gut trocknen lassen (Express Holzleim ist nach wenigen Minuten trocken und praktisch für ungeduldige Menschen 😉

Nach dem Trocknungsvorgang die Box mit Acrylfarbe bemalen und ebenfalls trocknen lassen. Dann den Griff mittig auf der Deckelplatte anleimen.

Ich habe mich entschlossen, als Thema der Puzzlebilder „Fische“ zu nehmen und habe nach dem Trocknen noch einige Fische und Meeresmotive mit den entzückenden Stempeln von Gorjuss („little fishes“) auf die Box gestempelt.


Gestaltung der Puzzlewürfel:

  •    Wähle 6 Bilder im Format 12 x 16 cm aus (entweder Kopien, selbstgemalte Bilder,
    Ausdrucke aus dem Internet,…)
    Achte bei der Motivwahl darauf, dass nicht zuviele einfärbige Farbflächen
    vorhanden sind, damit später jeder Puzzleteil eindeutig zuordenbar ist.
    Ich habe 6 verschiedene Bilder zum Thema „Fische“ im Internet rausgesucht, auf
    die passende Größe gebracht und je 2x ausgedruckt (ich habe 160g Kopierpapier
    verwendet).
    (Fündig wurde ich auf Pinterest, bei Deavita, Dekoking und Archzine)

  • pro Motiv brauchst Du zwei Kopien – ein Bogen wird in Puzzleteile geschnitten und der zweite Bogen wird laminiert und dient als Bauvorlage
  • Laminiere jeweils einen Ausdruck.
  • Schneide den zweiten Ausdruck in gleichmäßige Teile zu je 4 x 4 cm.
    Dabei ist ein Cutter sehr hilfreich.

    dav

    Ordne die Einzelteile nach dem Zuschneiden gleich in der richtigen Reihenfolge,
    das erleichtert das Aufleimen später.

  • Bestreiche je eine Seitenfläche der Würfel mit Bastelleim und befestige einen Puzzleteil darauf. Fahre solange fort, bis alle Teile eines Motivs aufgeleimt sind.

    dav

  • Drehe nun alle Holzwürfel in die gleiche Richtung weiter und leime die Einzelteile des zweiten Motivs auf.
    Fahre solange fort, bis alle Seiten des Würfels beklebt sind.

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  • Eventuell überstehende Papierteile an den Kanten kannst Du mit der Schere noch trimmen.
  • Um die Oberfläche robuster zu machen, lackiere alle Seiten noch mit einer Extraschicht Bastelleim (dabei nach jeder Seite gut trocknen lassen!)

    Los geht es mit dem Puzzle bauen 🙂

  •  Lege eine laminierte Bauvorlage in den Rahmen der Boxrückseite.
  • Dann lege alle passenden Würfel darauf, bis das Puzzle fertig ist.

  • Nach dem Spielen lassen sich alle Würfel inkl. Bauvorlagen in der Box verstauen und bis zum nächsten Mal praktisch aufbewahren.

    Viel Spaß beim Nachbauen, Puzzlen und Spielen!
    liebe Grüße,
    Melanie

Frühjahrsputz im Bastelschrank

Stifte, Klebstoff, Scheren, Farben, Pinsel, Papier, Perlen, Wasserbecher, Klebebänder, Sticker, Stempel, Nadeln, Stoffreste, Wolle, Bänder, …… sammeln sich bei bastelfreudigen Menschen auf dem Küchentisch, Arbeitstisch, in Schubladen, Regalen, auf dem Fußboden und wo auch immer Platz ist, an. Immer wieder die Frage, wie man die Sachen platzsparend, übersichtlich und praktisch ordnen kann.
Ich hab zu diesem Thema die Aufräumerin Julia Neubauer befragt und hier ist ihr Gastblogbeitrag:

Bastelzeug. Wir lieben es. Jede/r in unterschiedlichem Ausmaß und jede/r für andere Bereiche. Aber gemein ist uns allen, dass wir es gerne schön sortiert hätten, damit wir immer alles finden, was wir gerade suchen. Nun scheint es aber so, wie wenn sich Bastelzeug und Ordnung grundsätzlich ausschließen würden. Das muss aber nicht sein. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht, wie sehr kostengünstig ein System kreiert werden kann.

Grundsätzlich mag ich es immer sehr gerne, wenn ich Dinge verwenden kann, die ich sowieso zu Hause habe. Das schont einerseits Ressourcen, andererseits finde ich es widersinnig, das eine in den Müll zu schmeißen und das andere teuer zu kaufen. Außerdem ist dieses Upcyclingkonzept beliebig erweiterbar und an den Platz und die Menge an Bastelzeug, das man hat, anpassbar.

Ich habe mir also eine Schachtel, in der ein bestellter Artikel gekommen ist, genommen. Es gehen natürlich auch Schuhschachteln, die man in der Regel im Schuhgeschäft einfach auf Nachfrage bekommt. Ein paar Klopapierrollen und eine Küchenrolle, die Unterteile von Cornflakespackungen (Bild 2), leere Gläser und Jogurtbecher eignen sich immer wunderbar zum Sortieren. Erstmal habe ich die Laschen der Schachtel, die alles halten soll, abgeschnitten und die Ecken mit Powertape verklebt. Ich rate gerne zu Powertape, weil sich auf dem Karton alle anderen Klebestreifen schnell wieder lösen.

Aus den übrig gebliebenen Laschen habe ich Trenner geschnitten. Einfach die gewünschte Länge ausmessen, anzeichnen und abschneiden. Ein Lineal ist nicht zwingend erforderlich, für diesen Zweck tun es auch freestyle geschnittene Trenner.

Dann habe ich angefangen, meine Dinge einzupassen. Dieser Prozess ist für alle unterschiedlich. Jede/r sollte hier probieren, was für den eigenen Bedarf funktioniert. Um den Boden der Schachtel dafür eben zu machen, habe ich einen Karton zugeschnitten und hineingelegt.

Wer mag, kann die Schachtel dann noch schön bekleben. Ich habe mich einfach für grünes Packpapier entschieden und es mit Sprühkleber aufkaschiert. Für den oberen Rand habe ich einen Abschluss aus dazu passendem Maskingtape gemacht.

Und dann alles eingeräumt.

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So ist alles schön übersichtlich beisammen und jederzeit griffbereit. Viel Spaß beim selbst organisieren.

Danke, liebe Julia für diese Idee, ich geh jetzt mal aufräumen 🙂

Wer noch mehr praktische Ordnungs- und Aufräumideen sucht,  wird auf Julias Blog auf jeden Fall fündig.

Hast Du ein System für Deine Bastelsachen, das Du gerne mit uns teilen möchtest, dann hinterlass einen Kommentar unter dem Beitrag!

liebe Grüße,
Melanie

77 Dinge, die ich nie gesehen hätte…

77 kreative Projekte. Hier könnte auch die Zahl 100 oder 1001 oder 10.000 stehen (ich bin offen für alternative Fakten ;-)). Keines gleicht dem anderen. Alle entstanden unter den Händen (manchmal auch Füßen, Nasen, Popos,…) der Kinder in meinen Kreativkursen.
Weil die Kinder den nötigen Frei-Raum, Spiel-Raum und Gestaltungs-Raum für ihre Ideen, ihren Ausdruck und ihre Fantasie bekommen. Weil oft ein Materialimpuls reicht, um die Kreativität ins Fliessen zu bringen.
77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich auf dem Nachahmen von Vorzeigemodellen bestanden hätte. 77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich nur Schablonen zum Ausmalen vorgelegt hätte. 77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich Ideen von vornherein als unrealisierbar abgetan hätte. 77 Projekte, die einfach einzigartig sind….seht selbst! (Beim Anklicken der Bilder erhältst Du eine größere Ansicht)

Maisflocken, Matsch und Malen

Essbares Verpackungsmaterial aus Maisflocken, ja wirklich – bekomme ich regelmäßig von meiner Ateliernachbarin, die Produkte von Ringana vertreibt und die sind zum Teil in diesen Maisflocken verpackt:

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Aber nicht alles, was man essen kann, schmeckt auch und so dachte ich mir, wenn man die Flocken essen kann, lösen sich die bestimmt auch in Wasser auf….und durch die Maisstärke klebt das sicher ganz toll….also war Experimentieren angesagt, bevor ich es diese Woche mit den Kindern im Kindermalkurs ausprobiert hab.

Und es hat funktioniert und den Kindern Riesenspaß gemacht, den matschigen Brei anzurühren, zu sehen, wie sich die „Bemmerl“ Stück für Stück im Wasser auflösen und dabei viele Bläschen hinterlassen. Sie dann mit Fingerfarbe zu vermischen, bis ein bunter Brei entsteht und dann mit den Händen oder einem dicken Pinsel auf Karton aufzutragen.

Oder die Maisflocken in Farbe zu tauchen und damit zu stempeln, bis sich das Maisflöckchen auflöst.

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Wenn Du das auch ausprobieren  möchtest:
Einfach eine Schüssel mit den Verpackungsmaisflocken füllen, Wasser dazuleeren, gut verrühren, einen Schuss Farbe dazugeben und auf Karton oder sehr saugfähigem Papier damit malen.
Die Arbeitsfläche gut abdecken, es ist eine ziemlich klebrige Angelegenheit 😉

Es dauert je nach Dicke der Kleber/Farbschicht einige Zeit, bis das Bild trocknet, also Geduld ist gefragt 🙂

Tipp: Wenn Du statt Fingerfarbe Lebensmittelfarbe zum Einfärben verwendest, ist die Farbe sogar essbar und auch für Kleinstkinder als Sinneserfahrung gut durchführbar.

Man könnte den Matschbrei auch wunderbar als Kleber verwenden – einfach den Karton damit einstreichen und verschiedene Materialien (Folie, Papierschnipsel, Wollfäden, Blätter, Konfetti,….) darauf verteilen.

Viel Spaß beim Matschen 🙂
liebe Grüße,
Melanie

P.S. Noch mehr  sinn-volle Malanregungen für (Klein-)Kinder findest Du übrigens auch in meinen Skillshare-Videos. Einfach HIER klicken und reinschauen, welch bunte Bilder ich gemeinsam mit meiner Assistentin Pippi Pinsel gemalt habe. Mit Tee, Gewürzen, Topfenfarbe, Luftballons, Seidenpapier oder Luftpolsterfolie, Rasierschaum….
nichts ist vor uns sicher 🙂

Schattenspiele

Wo viel Sonne ist, da ist auch viel Schatten. Und genau dieser lässt sich wunderbar als Gestaltungsimpuls verwenden (zum Beispiel für alle, die Ehrfurcht vorm berühmten weißen Blatt haben :-)):
Einen interessanten Schatten an der Hauswand, dem Gehweg, dem Tisch,…finden, ein Blatt Papier darauf legen und die Konturen mit einem Stift abzeichnen.

Schattenschriftzug

Nun die entstandene Form ausmalen, daran weiterzeichnen,… was auch immer Dir dazu einfällt.

Viel Spaß beim Schattenspielen!
Melanie

Wasser marsch!

Wasser, egal ob beim Händewaschen oder beim Pritscheln in den Wasserschüsseln – die Kinder im Kleinkindermalkurs lieben das nasse Element.
Deswegen haben wir heute – passend  zum Regenwetter draußen – diesem Element gehuldigt:

Wir brauchten pro Kind:
* 1 Wickelunterlage
* Fingerfarbe
* Pinsel
* eine 0,5-Liter Petflasche, in die ich mit einem feinen Bohrer drei Löcher gebohrt habe
* Wasser 🙂
* Ersatzsocken 🙂

Los gehts:
Die Petflaschen mit Wasser füllen und zuschrauben. Jedes Kind darf zuerst mit Fingerfarben auf der weichen Wickelunterlage malen und Farbe verteilen.
(Besonders lustig fanden es die Kinder, mit den nackten bunten Füßen über die weiche Oberfläche zu gehen.)
Dann kommt die Wasserflasche als „Gießkanne“ zum Einsatz und hingebungsvoll quetschen die Kinder das Wasser über die Farbe.

Wasser-Farben

Als Variante haben wir einen Schuss Farbe in die Flasche dazugefügt und mit buntem Wasser gegossen. Die Saugfähigkeit der Wickelunterlage wurde extrem getestet 😉

Das Bild wurde geknautscht, zusammengefaltet und abgedruckt, wieder gegossen, wieder bemalt,…..wodurch spannende Farbverläufe entstanden.

Am Ende habe ich die Unterlage zusammengerollt und gut im Waschbecken ausgewrungen, damit der Trocknungsprozess nicht jahrelang dauert….

Diese Aktion ist auch besonders gut für warme Sommertage draußen geeignet!

nasse Füße, ….ah ich mein nasse Grüße,
Melanie

Kritzelkratzel und Farbexplosion

Heute ist Montag. „Montag ist Melanie-Tag!“ hat mal ein Kind im Morgenkreis der Kindergruppe auf die Frage nach dem Wochentag geantwortet.
An so einem Melanie-Tag komme ich am Nachmittag in die Kindergruppe zum Malkurs „Kritzelkratzel und Farbexplosion“ – der Name ist Programm 🙂
Neugierige Kinder kommen mir schon beim Eingang entgegen und begrüßen mich mit einem breiten Grinsen, einem freudigen Juchzen und der Frage: „Was hast du heute mitgebracht?“. Denn ich bringe immer ein bestimmtes Material zum Experimentieren mit, das wissen sie schon genau. Es gibt immer eifrige Kinder, die mir helfen, das Malervlies als Bodenschutz aufzubreiten, das Papier aufzulegen und die Malkittel bereitzulegen. Dann kommen auch schon die externen TeilnehmerInnen, die nicht in der Kindergruppe sind, begleitet von ihrer Mama oder ihrem Papa.
Wenn jedes Kind sich einen Platz vorm Papier ausgesucht hat und der Malkittel angezogen ist, gehts los.
Und hier ein paar Blitzlichter aus dem Kinderatelier-Alltag:
(sämtliche Namen sind geändert)


Emma (2,5 Jahre)  und Mia (2,5 Jahre)  ziehen sich am Anfang gleich mal ihre Hosen und Strumpfhosen aus, sie gehen über das Malervlies und entdecken einige feuchte Stellen, an denen Wasser ausgeleert war. Schritt für Schritt kommentieren sie „Nass“…“Trocken“ ….“auch Nass“….. Dann entdecken sie die Pinsel unterschiedlicher Größe und beginnen sich gegenseitig an den Zehen zu kitzeln. Sie bemerken, dass der eine Pinsel besonders weich ist und der andere etwas steifer und härter.

Ich habe Pastellkreiden mitgebracht und Luisa (2 Jahre) verbringt fast die Hälfte der Zeit damit, die Kreiden von ihrer Papierhülle zu befreien. Sie nimmt jede Kreide in die Hand, spürt, ob die Kreide „mit“ oder „ohne“ Papier ist und beginnt mit hingebungsvoll, die Papierhülle runterzuzupfen. Am Ende sind alle Kreiden „ohne“ und sie beginnt zu malen.

Max (2 Jahre) taucht seinen Finger erst zaghaft in die Fingerfarbe, dann wird er immer mutiger, bis seine ganze Hand mit Farbe bedeckt ist. Freudig streckt er seiner Mama die bunte Hand entgegen und klatscht sie dann aufs Papier, immer wieder, bis die Spuren fast nicht mehr zu sehen sind.

Anja (3) liebt es, mit beiden Händen bunte Rasierschaumfarbe aus der Schüssel zu holen und minutenlang zwischen den Fingern zu verreiben, in die Hände zu klatschen und sich daran zu erfreuen, wie die feinen Schaumbläschen auf dem Papier landen.

Ich bringe Äste, Schneckenhäuser, Muscheln, Zapfen und Blätter mit, die die Kinder in den weichen Ton drücken können. Julia (2,5) greift jedes Ding ganz behutsam an, riecht wie selbstverständlich daran und legt es wieder zurück. Hart, weich, rauh, glatt, .. all diese Wörter werden be-griffen.

Luis (3 Jahre) liebt Wasserspiele über alles. Den Schwamm ins Wasser zu tauchen und über dem Seidenpapier am Blatt vor ihm auszudrücken, zu sehen, wie sich kleine Farbflüsse bilden und diese durch Heben des Blattes weiterwandern, löst regelmäßig Freudentöne aus.

Am Ende zupft Magda (2) an ihrem Malkittel, ruft „Aus! Hände wassen“ und läuft zum Waschbecken. Es hat die perfekte Höhe für die kleinen KünstlerInnen und alle Hände – und oft auch Gesicht und Füße werden gewaschen.
Und in den meisten Familien ist der Montag auch Badewannentag, um auch die letzten hartnäckigen Farbspuren zu entfernen ;-).

liebe Grüße
Melanie Mezera

Tonkrake

Riesenkrake und Zombiefriedhof

In den Semesterferien fand wie jedes Jahr  das WienXtra-Ferienspiel im Atelier statt. Heuer wieder unter dem Motto „Gestalten mit Ton“. Für alle neugierigen Eltern, Großeltern und Begleitpersonen, die nicht dabeisein konnten, hier ein kleiner Blick hinter die Kulisse:

Die Tonhubel stapeln sich in einer Ecke des Ateliers, die Schlickertöpfchen, Walzen zum Ausrollen, Modellierstäbchen und –messer stehen bereit. Der Kamin ist eingeheizt und verbreitet wohlige Wärme. Die ersten Kinder kommen, ausgerüstet mit einem Schuhkarton für den Heimtransport der Tonwerke. Langsam füllt sich der Raum… neugierige Blicke, neue Gesichter und altbekannte.
Nach einer kurzen Begrüßung und der Vorstellung des Materials schneide ich für jedes Kind eine Scheibe Ton ab – schon der „Trick“ mit der Schnur zum Trennen des Tons begeistert die Kinder. Kaum liegt der Ton vor ihnen, tasten die kleinen und großen Finger nach dem Material („Der ist ja noch ganz kalt!“,“ Wow, so viel!“), es wird daran geschnuppert und dann bohren sich die Finger ins Material, die Hände rollen den Ton, drücken, kneten und formen ihn. Muster werden reingedrückt und glattgestrichen. Finger ins Wasser getaucht und sanft über den Ton gestrichen.Nachschub wird geholt. Stolz schneiden sie selbst den Ton mit der Schnur ab.
Mit voller Hingabe wenden sich die Kinder dem erdigen Material zu und bei manchen Gruppen ist die Konzentration so hoch, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte, so leise ist es plötzlich, obwohl 19 Kinder im Raum sind.
Auch schon ganz kleine Geschwister dürfen dabei sein und geniessen das Matschen und Kneten: Eine Zweijährige singt während des Gestaltens „Lollen, Lollen, Lollen…“, und „Alle meine Entlein“. 🙂
Stündlich schrumpft der Tonberg im Eck und formiert sich ganz neu am Tisch unter den Händen der Kinder.Es entstehen Kugeltürme, Schalen, Kraken, Klapperschlangen, Minions, Starwars-und Mine-Craft-Figuren, Schneemänner in allen Variationen, ein Zombiefriedhof, Katzen, Hasen, Gekkos, Pferde, Meerschweinchen und Mäuse in Lebensgröße, Höhlen und Türme, ….. .


(Nebenbei klären wir Fragen wie: „Warum schmeißt du Klopapier in den Ofen?“ – gemeint waren die Holzbriketts, die in ihrer Form tatsächlich einer Klopapierrolle ähneln….oder „Was ist das?“  – gemeint ist meine bestimmt 100 Jahre alte Schreibmaschine gefolgt von der Frage „Wie kann man da löschen?“.)
Nach einer Stunde („Was, es ist schon vorbei !?!?“)  packen die Kinder stolz ihre Werke in die mitgebrachten Schachteln – bei manchen Kindern waren die Augen größer als der Karton, aber  wir haben immer eine Lösung gefunden, um alle Sachen gut zu verstauen. Und für viele Begleitpersonen hat der Heimtransport der Tonwerke den Besuch im Fitnessstudio erspart, so schwer mussten sie tragen 😉

Hier gibts noch mehr Fotos….

Liebe Grüße,
Melanie