Playroom of my own – Spielraum für die Seele

Nach zwei intensiven Wochen lechze ich nach einer Auszeit und freue mich schon sehr auf einen Workshop in der Papierwespe zum Thema Text.Monotypie.Buch. Zweieinhalb Tage nur für mich und mein kreatives Schaffen. Und manchmal brauche ich da auch ein anderes Atelier als mein eigenes. Obwohl das ja schon ein großer Luxus ist 🙂

Jeder sollte einen Text mitbringen, der einen inspiriert oder emotional berührt. Ich habe mir einen meiner Found Poetry Texte zum Thema Träume ausgesucht:


Und im Buch „Making Handmade Books – 100+ Bindings“ fand ich eine für mich passende Bindung, die ich ausprobieren wollte:

Handmade Books
Leporello Bindung

Soweit, so gut. Das war der Plan.
Ich baue mir ein kleines Modell, um die Anordnung der Seiten zu bestimmen und zu überlegen, wo ich welche Elemente drucken möchte, wo Schrift sein soll, wo eine Zeichnung hinkommt, und so weiter.

Danach gönne ich mir eine verdiente Mittagspause beim Italiener ums Eck und geniesse das ungestörte Mittagessen (kein Kind, das nebenbei gefüttert werden will, nicht x-mal runtergeschmissenes Besteck aufheben müssen, keine Wasserpfützen aufwischen ….). Also Essen mit Messer und Gabel, das Essen ist noch warm und es gibt sogar ein Tischtuch :-).
Und zwischen Zander und Petersilerdäpfel taucht Virginia Wolfs „A Room of One´s Own“ in meinen Gedanken auf und schon verwerfe ich meinen Plan.

Frisch inspiriert gestalte ich nach der Pause mit der vorgestellten Monotypietechnik (Leinöl, Pigment, Stoff und Holzstäbchen) die Innenseiten meines Leporellos mit Freewrtings zum Thema „Room of One´s Own“ und Kritzeleien.

Dann stelle ich die Papierbahnen auf und komme drauf, dass ich einen „Fehler“ in der Planung gemacht hatte und die Bindung anders funktionierte, sodass die Innenseiten plötzlich außen waren.
Ein erster Schreckmoment (ui, jetzt kann jeder lesen, was da steht,…), der sich aber rasch legt, weil plötzlich eine neue Idee aufpoppt. (und weil meine Schrift eh niemand lesen kann, wenn ich so schnell schreibe).

Das Innere könnte ich ja auch als Room of One´s Own gestalten. In Bunt und mit Wasserfarben. Ein Kontrast zum Schwarz-Weiß der Außenseiten.

Also Wasserfarben zufällig auf die Innenseiten auftragen und ineinanderfließen lassen.

Nun wollte ich die Innenseiten an den Falzen miteinander vernähen, um kleine Räume zu schaffen. Eine andere Teilnehmerin beobachtet mich beim Ausprobieren und meint: „Und wenn du es offen läßt?“
Und plötzlich merke ich, dass das noch viel stimmiger ist. Dass der Raum dann noch größer und flexibler wird.

Dann gestalte ich die Innenseiten noch mit Kreiden, um einige Akzente zu setzen.

Das Cover soll in schlichtem Weiss gehalten sein, sozusagen als freie Fläche.

Am zweiten Tag komme ich in der Pause an einem Altwarenhändler vorbei, bei dem ich einen alten Türbeschlag und einen kleinen Schlüssel finde. Die sollen als symbolischer Eingang in den Playroom fungieren und das Buch schließen.

Es folgen viele Tüfteleien, wie ich den Verschluss am Buch befestigen könnte. Schliesslich finde ich eine passende Lösung und bin sehr happy.

Und fertig ist mein „Playroom of my Own“. Der Schlüsselanhänger aus bunten Bändern soll einen kleinen Hinweis auf die bunte Innenwelt liefern.

Die Seiten lassen sich nun auf unterschiedliche Art kombinieren und weitergestalten. So entstehen auch beim Blättern immer wieder neue Spielräume.


Und wieder mal ist bewiesen: Kreativität ist Spielen. Du weißt am Anfang nie genau, was rauskommt und was rauskommt, ist meist viel besser als jeder Plan.
Nach zweieinhalb Tagen „Spielen“ ist meine Seele wieder genährt und gestärkt für den Alltag.

Nach kleinen Häppchen kreativer Auszeit an normalen Tagen tut so ein Mehrgang-Menü an einem Wochenende zusätzlich gut.
I just can´t get enough 🙂

Und wo sind Deine Spielräume?

Wenn Du einen Spielraum oder eine kreative Auszeit brauchst, bist Du in meinem Atelier genau richtig 🙂

liebe Grüße,

Melanie



100 Punkte! Once you dot you can´t stop…

….Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt,…. und Punkt.

Dieses Bild ist vor Jahren im Rahmen der Sommerakademie in der Sammlung Essl, inspiriert von den Dot Paintings der Aborigines, entstanden. Es hängt mittlerweile über der Wickelkommode meiner Tochter und sie liebt das Bild 🙂
Es besteht aus unzähligen Punkten und das Arbeiten daran war damals sehr erdend und meditativ.
Im letzten Workshop „Zwischendurch ein Musenkuss“ habe ich diese Technik des Dot Paintings auf Steine übertragen und ich möchte Dir hier zeigen, wie das geht:

Du brauchst:
Steine mit möglichst glatter Oberfläche
Acrylfarben, Plakafarben, oder Giotto Decor Stifte
Pinsel, Wattestäbchen, dünne Holzstäbchen oder ähnliches
Wasserbecher

So geht´s:
Wasche den Stein gründlich und lass ihn gut trocknen.
Grundiere ihn mit Acrylfarbe (ich find schwarz sehr schön, weil die Farben darauf gut zur Geltung kommen). Entweder zur Gänze oder nur einen Teil davon.

Stein schwarz grundiert_k
Nachdem die Grundierung trocken ist (notfalls mit Fön etwas nachhelfen :-)),
setze Farbpunkte in einem Muster Deiner Wahl.
Zum Setzen der Punkte auf so kleinen Objekten verwende ich gern die Rückseite eines Pinsels oder ein dünnes Holzstäbchen.
Dot painting how to_k
Ich beginne gern mit einem Mittelpunkt, um den ich verschiedene Reihen weiterer Punkte setze. Wie bei einem Mandala.
Sind die Punkte versetzt angeordnet, also ein Punkt zwischen zwei Punkten der davorliegenden Reihe, find ich das besonders stimmig.
Um ein symmetrisches Muster zu erhalten, setze die Punkte systematisch (zuerst einen Punkt oben – entsprechend der 12 auf dem Uhrenblatt, dann gegenüberliegend bei 6 Uhr, dann bei 3 und 9 Uhr), dann fülle den Platz dazwischen nach dem gleichen Prinzip.
Du kannst aber auch einfach drauf los punkten……

Viel Spaß beim Punkten!
liebe Grüße,
Melanie

DIY-Würfelpuzzle

Als Kind hatte ich ein Würfelpuzzle mit Märchenmotiven, das ich geliebt habe!

Märchenpuzzle retro
Als ich vor einiger Zeit das Atelier aufgeräumt habe, sind mir in meiner Holzkiste einige Holzwürfel untergekommen und die haben mich sofort an dieses Würfelpuzzle erinnert.
Außerdem fand ich einige Sperrholzreste, die in etwa die passende Größe hatten. Und da kam mir die Idee, ein Würfelpuzzle selbst zu machen.
Hier zeige ich Dir die Entstehung meines ersten Prototyps und ich bin schon sehr zufrieden damit :-):

Du brauchst:

  • 12 Holzwürfel (meine hatten die Maße 4 x 4 cm), ich habe meine hier bestellt, Du kannst sie aber bestimmt im Baumarkt zuschneiden lassen.

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  • als Box kannst Du entweder einen passenden Schuhkarton(deckel) bzw. eine passende  Holzbox verwenden oder Dir selbst eine Holzbox bauen – in diesem Fall brauchst Du folgendes Material:
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 12,5 x 17 cm für Boden und Deckel
    (ich habe die Größe mit etwas Spielraum bemessen, damit sich die Würfel leichter
    rausnehmen lassen)
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 17 x 8 cm für die langen Seitenteile
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 14 x 8 cm für die kurzen Seitenteile
    (die Höhe habe ich höher gewählt, damit ich später die Bildvorlagen in der Box
    mitverstauen kann und ich die Rückseite mit der kleinen Vertiefung als
    einfachere Bauunterlage verwenden kann, dazu später)
    * eine kleine Holzscheibe, Holzperle o.ä. als Deckelgriff
  • Holzleim und Pinsel
  • evtl. Säge
  • Schleifpapier
  • Bleistift, Cutter, Schere, Lineal
  • Acrylfarbe und Pinsel
  • Bastelleim, z.B. Marvin
  • evtl. Laminiergerät

Bauanleitung für die Holzbox
(falls Du eine passende Schuhschachtel o.ä. hast, kannst Du diesen Teil überspringen)

  • zuerst alle fertig zugesägten Holzteile – vorallem an den Kanten – mit Schleifpapier glätten
  • die Box zusammenleimen und mit Acrylfarbe bemalen
    (im Eifer des Sägens, Schleifens und Leimens habe ich vergessen, die Zwischenschritte zu fotografieren, hier also das Endergebnis:)

Auf dem linken Bild siehst Du die Box von oben mit dem Deckel inkl. Griff.
Auf dem rechten Bild siehst Du die Unterseite – wie gesagt, habe ich hier extra einen Rahmen gelassen, weil sich somit die Würfel leichter greifen und bauen lassen, denn die Würfel ragen über die Kante hinaus und haben dennoch einen Rahmen.
Um die Höhe zu bestimmen, habe ich den Deckel aufgelegt, darauf die Würfel gelegt, darüber ein Reststück vom Sperrholz als Abstandhalter für die Bauvorlagen und darauf meine Bodenplatte. So hatte ich eine genaue Orientierung, auf welcher Höhe die Bodenplatte an den Seitenteilen angeleimt gehört.
Danach die kurzen Seitenteile anleimen und gut trocknen lassen (Express Holzleim ist nach wenigen Minuten trocken und praktisch für ungeduldige Menschen 😉

Nach dem Trocknungsvorgang die Box mit Acrylfarbe bemalen und ebenfalls trocknen lassen. Dann den Griff mittig auf der Deckelplatte anleimen.

Ich habe mich entschlossen, als Thema der Puzzlebilder „Fische“ zu nehmen und habe nach dem Trocknen noch einige Fische und Meeresmotive mit den entzückenden Stempeln von Gorjuss („little fishes“) auf die Box gestempelt.


Gestaltung der Puzzlewürfel:

  •    Wähle 6 Bilder im Format 12 x 16 cm aus (entweder Kopien, selbstgemalte Bilder,
    Ausdrucke aus dem Internet,…)
    Achte bei der Motivwahl darauf, dass nicht zuviele einfärbige Farbflächen
    vorhanden sind, damit später jeder Puzzleteil eindeutig zuordenbar ist.
    Ich habe 6 verschiedene Bilder zum Thema „Fische“ im Internet rausgesucht, auf
    die passende Größe gebracht und je 2x ausgedruckt (ich habe 160g Kopierpapier
    verwendet).
    (Fündig wurde ich auf Pinterest, bei Deavita, Dekoking und Archzine)

  • pro Motiv brauchst Du zwei Kopien – ein Bogen wird in Puzzleteile geschnitten und der zweite Bogen wird laminiert und dient als Bauvorlage
  • Laminiere jeweils einen Ausdruck.
  • Schneide den zweiten Ausdruck in gleichmäßige Teile zu je 4 x 4 cm.
    Dabei ist ein Cutter sehr hilfreich.

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    Ordne die Einzelteile nach dem Zuschneiden gleich in der richtigen Reihenfolge,
    das erleichtert das Aufleimen später.

  • Bestreiche je eine Seitenfläche der Würfel mit Bastelleim und befestige einen Puzzleteil darauf. Fahre solange fort, bis alle Teile eines Motivs aufgeleimt sind.

    dav

  • Drehe nun alle Holzwürfel in die gleiche Richtung weiter und leime die Einzelteile des zweiten Motivs auf.
    Fahre solange fort, bis alle Seiten des Würfels beklebt sind.

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  • Eventuell überstehende Papierteile an den Kanten kannst Du mit der Schere noch trimmen.
  • Um die Oberfläche robuster zu machen, lackiere alle Seiten noch mit einer Extraschicht Bastelleim (dabei nach jeder Seite gut trocknen lassen!)

    Los geht es mit dem Puzzle bauen 🙂

  •  Lege eine laminierte Bauvorlage in den Rahmen der Boxrückseite.
  • Dann lege alle passenden Würfel darauf, bis das Puzzle fertig ist.

  • Nach dem Spielen lassen sich alle Würfel inkl. Bauvorlagen in der Box verstauen und bis zum nächsten Mal praktisch aufbewahren.

    Viel Spaß beim Nachbauen, Puzzlen und Spielen!
    liebe Grüße,
    Melanie

Adventkalender-Bücherregal

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„Abwarten und Tee trinken“ lautet die Devise.
Weil aber nur Tee trinken auch irgendwann langweilig wird, habe ich mir die Wartezeit auf unser Baby mit dem Basteln eines anderen Wartezeiten-Überbrückungs-Tools, dem Basteln eines Adventkalenders nämlich, vertrieben.

 

Zugegeben, kein Last-Minute-ichbrauchmalaufdieSchnelleeinenAdventkalender-Projekt, davor ein umso schöneres :-): Hier zeige ich Dir, wie ich es gemacht habe:

Du brauchst:

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* einen stabilen
Schuhkarton/einen tiefen
Bilderrahmen/kleine
Holzkiste o.ä. als Rahmen
* ein Stück Holz oder festen
Karton als zusätzliches
„Regalbrett“
* evtl. Acrylfarbe zum
Bemalen
* 24 Zündholzschachteln
(entweder sammeln oder
Rohlinge im
Bastelgeschäft  kaufen)

* Bastelleim und Pinsel
* Klebstoff (Klebestift oder doppelseitiges Klebeband)
* Schere
* Bleistift
* Lineal
* Papierreste

So geht´s:

Für mein „Bücherregal“ habe ich einen tiefen Bilderrahmen verwendet, den ich mit weißer Acrylfarbe grundiert habe. Du kannst auch einen stabilen Schuhkarton oder eine kleine Holzbox verwenden. Achte bei der Auswahl darauf, dass 24 Zündholzschachteln darin Platz finden.

Dann habe ich aus einem Reststück Sperrholz ein passendes Zusatzregal zugesägt, mit alten Notenblättern beklebt und in die Mitte des Holzrahmens geleimt.

Während der Rahmen trocknete, habe ich die „Buchdeckel“ für die Zündholzschachteln zugeschnitten:
Ich habe Reste von festem Kraftpapier dafür verwendet, um eine gewisse Stabilität zu erreichen. Du kannst auch Fotokarton oder anderes festes Papier verwenden.

Für meine Zündholzschachteln brauchte ich jeweils ein Format von 6 x 9,5 cm.
Ich habe an den Ober-, Unter- und Vorderkanten einen kleinen Vorsprung gelassen.
Bei ca. 4 und 5,5 cm habe ich das Papier vorgefalzt, um danach die Schachteln einfach einkleben zu können.

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Die 24 vorbereiteten Buchdeckel habe ich nun mit Papierresten beklebt, mit Washi-Tapes verziert, bestempelt,… und mit einem Buchtitel aus ausgeschnittenen Worten versehen.

Für die Datums-Markierung habe ich mit einer kleinen Stanze Kreise aus Papier gestanzt und entsprechend von 1 bis 24 nummeriert. Das ist aber optional, Du kannst auch andere Formen ausschneiden oder direkt beschriften, …. .

Hier einige Beispiele, Deiner Fantasie sind dabei aber keine Grenzen gesetzt:

Dann habe ich in jedes Buchcover eine Zündholzschachtel eingeklebt.
Bestreiche eine schmale und beide breiten Flächen und klebe das Buchcover darauf.
Du kannst dafür entweder Bastelleim oder doppelseitiges Klebeband verwenden.

Nun kannst Du die Schachteln befüllen und ins Bücherregal stellen!
Da in meinem Rahmen noch Platz war, habe ich die Zwischenräume für kleine Dekoelemente genutzt.

Als Kind habe ich im Advent täglich den Geschichten vom Engel Plotsch und seinen Freunden gelauscht und auch dieser Kalender bietet sich förmlich an, ihn mit kleinen Geschichten oder täglich einem Teil einer Geschichte zu befüllen:

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weitere Füllideen:
* kleine Spielfiguren
* am ersten Tag ein Perlenfädelband und dann täglich eine besondere Perle zum
Auffädeln, dann entsteht im Lauf der Zeit eine hübsche Kette
* kleine Nascherei
* schöne Sprüche
* liebevolle Komplimente
* Ideen für gemeinsame Zeit
…………

Viel Spaß beim Nachbasteln, Befüllen, Auspacken,…
Melanie

P.S. Ich freue mich, wenn Du Fotos von Deinem Adventskalender oder Ideen für Füllungen als Kommentar hinterläßt!

 

Frühjahrsputz im Bastelschrank

Stifte, Klebstoff, Scheren, Farben, Pinsel, Papier, Perlen, Wasserbecher, Klebebänder, Sticker, Stempel, Nadeln, Stoffreste, Wolle, Bänder, …… sammeln sich bei bastelfreudigen Menschen auf dem Küchentisch, Arbeitstisch, in Schubladen, Regalen, auf dem Fußboden und wo auch immer Platz ist, an. Immer wieder die Frage, wie man die Sachen platzsparend, übersichtlich und praktisch ordnen kann.
Ich hab zu diesem Thema die Aufräumerin Julia Neubauer befragt und hier ist ihr Gastblogbeitrag:

Bastelzeug. Wir lieben es. Jede/r in unterschiedlichem Ausmaß und jede/r für andere Bereiche. Aber gemein ist uns allen, dass wir es gerne schön sortiert hätten, damit wir immer alles finden, was wir gerade suchen. Nun scheint es aber so, wie wenn sich Bastelzeug und Ordnung grundsätzlich ausschließen würden. Das muss aber nicht sein. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht, wie sehr kostengünstig ein System kreiert werden kann.

Grundsätzlich mag ich es immer sehr gerne, wenn ich Dinge verwenden kann, die ich sowieso zu Hause habe. Das schont einerseits Ressourcen, andererseits finde ich es widersinnig, das eine in den Müll zu schmeißen und das andere teuer zu kaufen. Außerdem ist dieses Upcyclingkonzept beliebig erweiterbar und an den Platz und die Menge an Bastelzeug, das man hat, anpassbar.

Ich habe mir also eine Schachtel, in der ein bestellter Artikel gekommen ist, genommen. Es gehen natürlich auch Schuhschachteln, die man in der Regel im Schuhgeschäft einfach auf Nachfrage bekommt. Ein paar Klopapierrollen und eine Küchenrolle, die Unterteile von Cornflakespackungen (Bild 2), leere Gläser und Jogurtbecher eignen sich immer wunderbar zum Sortieren. Erstmal habe ich die Laschen der Schachtel, die alles halten soll, abgeschnitten und die Ecken mit Powertape verklebt. Ich rate gerne zu Powertape, weil sich auf dem Karton alle anderen Klebestreifen schnell wieder lösen.

Aus den übrig gebliebenen Laschen habe ich Trenner geschnitten. Einfach die gewünschte Länge ausmessen, anzeichnen und abschneiden. Ein Lineal ist nicht zwingend erforderlich, für diesen Zweck tun es auch freestyle geschnittene Trenner.

Dann habe ich angefangen, meine Dinge einzupassen. Dieser Prozess ist für alle unterschiedlich. Jede/r sollte hier probieren, was für den eigenen Bedarf funktioniert. Um den Boden der Schachtel dafür eben zu machen, habe ich einen Karton zugeschnitten und hineingelegt.

Wer mag, kann die Schachtel dann noch schön bekleben. Ich habe mich einfach für grünes Packpapier entschieden und es mit Sprühkleber aufkaschiert. Für den oberen Rand habe ich einen Abschluss aus dazu passendem Maskingtape gemacht.

Und dann alles eingeräumt.

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So ist alles schön übersichtlich beisammen und jederzeit griffbereit. Viel Spaß beim selbst organisieren.

Danke, liebe Julia für diese Idee, ich geh jetzt mal aufräumen 🙂

Wer noch mehr praktische Ordnungs- und Aufräumideen sucht,  wird auf Julias Blog auf jeden Fall fündig.

Hast Du ein System für Deine Bastelsachen, das Du gerne mit uns teilen möchtest, dann hinterlass einen Kommentar unter dem Beitrag!

liebe Grüße,
Melanie

Ist das Kunst oder kann das weg?

Stapelweise Zeichnungen, prall gefüllte Schubladen mit Bildern; Playmaislandschaften, eine Ritterburg aus Klopapierrollen, Tonfiguren, eine selbstgebaute Kugelbahn, Laternen aller Martinsfeste in Reih und Glied, ein Styroporschiff, das zu jedem Badewannenabenteuer dazugehört, eine bunte Torte aus Plastillin, die den Kuscheltieren zum Sonntagskaffeekränzchen serviert wird, und vieles mehr sammelt sich an, wenn man kreative und schaffenskräftige Kinder hat. Je mehr Kinder, umso mehr Selbstgemaltes und -gebautes.

Nur leider wächst der Wohnraum nicht mit und irgendwann sind die Tipps von OrganisationsexpertInnen und InnenarchitektInnen ausgeschöpft und die Frage
„Wohin mit all den Sachen?“ drängt sich auf.
So romantisch es sich anhört, dass man alle Kunstwerke aufhebt und noch als Erwachsene in nostalgischen Erinnerungen schwelgt, wenn man die selbstbeklebte Schatulle für die Zahnfee in Händen hält…irgendwann ist es auch Zeit, auszusortieren.

Und ich meine damit nicht, dass man Kinderzeichnungen oder selbstgebastelte Werke, ohne sie eines Blickes zu würdigen, sofort in den Papierkorb schmeißt. Das ist ein absolutes No-Go!

Zeichnungen lassen sich an einer ausgewählten Wand hübsch präsentieren.
Hier findest Du einige Ideen dazu.
Für 3D-Objekte kann man ein bestimmtes Regal festlegen, in dem sie eine Zeitlang ausgestellt werden und wenn etwas Neues dazukommt, kommt ein altes weg.

Man kann gemeinsam mit dem Kind in regelmäßigen Abständen (die hängen von der Schaffenskraft und dem zur Verfügung stehenden Raum ab :-)) entscheiden, welche Dinge bleiben sollen und welche man wegschmeißt, verschenkt, beim nächsten Familienfest versteigert (eine durchaus originelle Art, um das Taschengeld aufzubessern ;-)) oder  wiederverwertet (z.B. Teile von Zeichnungen als Grußkarten, Hefteinbände, Geschenkspapier, Kuverts, zum Bekleben von Aufbewahrungsboxen, laminiert als Tischsets,…).

Und ein Riesenvorteil des digitalen Zeitalters ist die einfache Archivierung aller Zeichnungen und Bastelarbeiten über Fotos, die man entweder in Form eines Fotoalbums aufbereitet oder einfach auf einer externen Festplatte speichert.

Wie gehst Du mit den Kunstwerken der Kinder um?
Wenn Du Ideen dazu hast, freue ich mich, wenn Du Sie als Kommentar mit uns teilst!

liebe Grüße,
Melanie

77 Dinge, die ich nie gesehen hätte…

77 kreative Projekte. Hier könnte auch die Zahl 100 oder 1001 oder 10.000 stehen (ich bin offen für alternative Fakten ;-)). Keines gleicht dem anderen. Alle entstanden unter den Händen (manchmal auch Füßen, Nasen, Popos,…) der Kinder in meinen Kreativkursen.
Weil die Kinder den nötigen Frei-Raum, Spiel-Raum und Gestaltungs-Raum für ihre Ideen, ihren Ausdruck und ihre Fantasie bekommen. Weil oft ein Materialimpuls reicht, um die Kreativität ins Fliessen zu bringen.
77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich auf dem Nachahmen von Vorzeigemodellen bestanden hätte. 77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich nur Schablonen zum Ausmalen vorgelegt hätte. 77 Projekte, die ich nie gesehen hätte, wenn ich Ideen von vornherein als unrealisierbar abgetan hätte. 77 Projekte, die einfach einzigartig sind….seht selbst! (Beim Anklicken der Bilder erhältst Du eine größere Ansicht)

Wenn Du nicht mehr weißt wie Du heißt…

Die letzten Wochen waren bei mir beruflich ziemlich dicht…das Herbstsemester geht wieder los…neue Kindermalkurse starten…eine Frauenmalgruppe hat begonnen…drei Seminare in 5 Tagen….neue Klientinnen….Material besorgen….von A nach B und von B nach C und von C  nach A….viele Menschen und Kontakte…da gings ganz schön rund…und „nebenbei“ bin ich gerade dabei, mein erstes Video für Skillshare vorzubereiten, das mich auch vor viele neue Herausforderungen stellt …. und und und.
„I hob nimma gwusst, wia i haas“ [„Ich wußte nicht mehr wie ich heiß“] heißts doch so schön…das triffts ganz gut :-).
Und dann trifft es sich ganz wunderbar, dass ich mich genau in dieser Zeit für einen Kalligraphie-Workshop bei Claudia Dzengel angemeldet habe, 2 Abende zu je 3 Stunden.
Und schon beim Betreten des Raumes weiß ich, dass das jetzt genau das Richtige ist:
Der große Seminarraum im IFP, hell und geräumig, auf dem Materialtisch von Claudia laden unterschiedliche Werkzeuge zum Schreiben ein, es herrscht eine angenehme Klarheit im Raum.
Die erste Aufwärmübung besteht darin, ein Gedicht zu schreiben, zumindest imaginär, ohne Buchstaben aber in einem Schreibfluss. Claudia zeigt vor, wie das aussehen könnte und alleine das Beobachten, wie sie achtsam den Bleistift aufs Papier setzt und dann losschwingt, verzaubert mich und ich könnt ihr wohl stundenlang dabei zusehen. Aber noch besser ist das Selberschreiben 🙂

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Im Lauf des Workshops schreiben wir mit verschiedenen Werkzeugen – Maurerbleistiften, Bleistiften, Graphitblöcken, Filzstiften, Balsahölzern, Cola-Pens (selbstgemachte Schreibgeräte aus einem Ess-Stäbchen und einem Aludosen-plättchen), Zahnbürsten, Bambushölzern, Federkielen, …. .


Wir schreiben ohne Buchstaben, nur mit Formen, ganz oft unseren Namen, in lateinischer und hieratischer Schrift, überlappend, groß und klein, orange auf weiß, weiß auf schwarz,…

…bis wir am Ende viele beschriebene Blätter vor uns haben.

Aus denen wählen wir unsere 4 liebsten Ausschnitte und gestalten daraus ein
Best-of-Minifaltbuch mit Kronenbindung (hier hab ich ein ganz gutes Tutorial gefunden) von dem ich als Buchbindeliebhaberin natürlich hellauf begeistert bin 🙂

Inspiriert und entspannt gehe ich nach Hause und weiß nun auch wieder, wie ich heiße 🙂

Und ich weiß auch, dass das bestimmt nicht der letzte Workshop bei Claudia Dzengel war …
Tipp:
Es gibt auch ein sehr empfehlenswertes Buch von Claudia:
Kalligrafie und kreatives Schreiben für Kinder

liebe Grüße
Melanie

„Socke-mon Hornliu“ gefunden !

Stell Dir vor, was letzte Woche in meinem Atelier passiert ist! Ich räum grad meine Farben auf, wasch Pinsel aus und plötzlich seh ich auf meinem Tisch so ein braunes längliches Ding mit rosa Kugelbeinen und einem weißen Horn vorne und hinten…..erraten: ein Pokemon Go, ein „Hornliu“ um genau zu sein!
Und das Beste ist, ich musste dazu nicht mal rausgehen, es ist zu mir gekommen, und wie es sich für ein Atelier so gehört, sogar ganz analog und zum Angreifen 🙂

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…na gut, zugegeben, ich hab ein bisschen mitgeholfen, und hier siehst Du, wie ich es gemacht hab (falls Du auch Lust auf analoge Pokemon-Suche hast):
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Du brauchst dazu:
* einen braunen Socken
* Füllwatte, Vlies oder Filzwolle
* ein Stück weissen Stoff für das Horn
* Wolle
* 14 rosa Holzperlen (Durchmesser ca. 25mm)
* 1 große rosa Holzperle für die Nase
* 2 schwarze Perlen für die Augen
* Schere, Nähnadel und Zwirn

So gehts:
Zuerst den Socken mit Filzwolle oder ähnlichem Füllmaterial ausstopfen,
dann am Ende mit dickem Faden eine Runde Vorstiche machen und zusammenziehen, sodass noch eine kleine Öffnung frei bleibt (hier kommt später das hintere Horn rein).


Mit Wollfäden den Kopfteil abbinden und dann 7 Teile, die nach hinten kleiner werden, abbinden.

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Nun kommen die Hörner dran: ich hab dazu aus einem Stück weissen Stoff zwei Dreiecke zugeschnitten, jeweils die schmale Seite (ca. 6 cm Länge) zugenäht, gewendet und mit etwas Füllmaterial ausgestopft.
Für das hintere Horn etwas weniger Füllmaterial verwenden, abbinden und das untere Zipferl mit dem Restfaden umwickeln. Dann läßt sich dieser Teil gut in die hintere Sockenöffnung stecken (eventuell musst Du dazu den letzten abgebundenen Sockenteil noch mal lösen und erneut zubinden, wenn das Horn fixiert ist). Mit ein paar Stichen wird das Horn am Socken angenäht.

Für das vordere Horn das zweite Dreieck ausstopfen, die Unterseite mit Vorstichen umrunden und festziehen. An der Stirnseite des Hornlius festnähen.

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Nun die beiden schwarzen Perlen und die große rosa Perle (ich hatte zufällig eine ellipsenförmige Holzperle, Du kannst aber auch eine normale Holzperle mit etwas größerem Durchmesser verwenden) als Gesicht aufnähen.

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Zum Schluss die rosa Perlen als Beine (pro Segment je 1 Perle rechts und links) aufnähen, fertig ist das Pokemon, ähm Socke-Mon Hornliu 🙂


Das hat richtig Spaß gemacht und ich werd die Augen weiterhin offenhalten….wer weiss welchem Pokemon ich noch begegne…

viel Spaß beim Nachbasteln (vielleicht magst Du Deinen Socke-Mon Hornliu als Kommentar posten….)

liebe Grüße,
Melanie

P.S. Und das Unfallrisiko ist bei dieser Pokemon-Variante auch sehr gering (Du kannst Dich höchstens mit der Nadel in den Finger stechen) 😉

Mixtape!

Hast Du früher auch Mixtapes erstellt? Also Kassetten mit verschiedenen Liedern zu einem Thema oder für eine bestimmte Person aufgenommen? Ich hab das leidenschaftlich gern gemacht und als mich eine liebe Bekannte vor einiger Zeit gefragt hat, ob ich mit ihr Mixtapes austauschen mag, konnte ich natürlich nicht widerstehen…Okay, ich habe eine Mix-CD gebrannt ;-), aber der Spaßfaktor war genauso groß.
Ich hab mich entschieden, Lieder mit Farben im Titel zusammenzustellen und hab alle meine CDs, I-Tunes-Listen & Co. durchforstet und hatte bald eine bunte Mischung zusammen. (Hier findest Du eine recht brauchbare Suchplattform für Songs zu verschiedenen Themen.)

Und weil zu jeder CD auch ein Booklet gehört, hab ich natürlich auch ein passendes Songbooklet gestaltet:
* Entsprechend viele Blätter Papier aufs richtige Format zuschneiden und im Stil meiner
Mini-Notizhefte zusammennähen.
* Dann pro Lied eine Seite im Booklet gestalten -malen, zeichnen, collagieren,
Lieblingszeilen rausschreiben,…..


Natürlich ist das Booklet dann so dick geworden, dass es sich nicht mehr in die CD-Hülle reinschieben ließ. Also war Plan B gefragt und kurzerhand hab ich aus einem Reststück Karton eine CD-Hülle gebastelt:
* Karton (z.B. von einem Verpackungskarton, 35 x 14,5 cm) zuschneiden und falzen
* Karton bemalen, bekleben, beschriften,…
* CD-Halterung an der entsprechenden Stelle innen ankleben
* Booklet in den vorderen Falz einnähen
* Trackliste ausdrucken und in das Cover einkleben
* mit Klettpunkten verschliessen

Vor lauter Freude am Gestalten dieses Mixtapes habe ich gleich mehrere Tapes zu verschiedenen Themen inkl. Booklets und Hüllen gestaltet.
Die entstandenen CDs haben mir die Autofahrt in den Urlaub verkürzt 🙂

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Es ist spannend, welche Lieder man so findet, wenn man nach ganz neuen Kriterien sucht….also nicht unbedingt nach Lieblingsbands oder Genre, sondern nach Themen wie „Farben im Titel“, „Titel, in denen das Wort Sonne vorkommt“, „Lieder, in denen Bewegung vorkommt“, „Lieder mit Vornamen im Titel“, „Titel mit Tieren“, „Thema Stille“, „Ein Quäntchen Trost“,…..

Wonach klingt Dein Sommer 2016?
Welches Lied darf auf Deinem Mixtape nicht fehlen?
Fallen Dir noch mehr Themen für Mixtapes ein?

Ich freu mich, wenn Du mir Dein Lieblingslied oder eine Idee für ein Mixtape-Thema als Kommentar hinterlässt!

liebe Grüße,
Melanie