Spuren hinterlassen…

Begegnungen mit Menschen hinterlassen Spuren und prägen uns auf unterschiedliche Art – Erinnerungen, gemeinsame Erlebnisse, Gefühle, Glaubenssätze, Fertigkeiten, Haltungen, Rituale, Gewohnheiten, Vorlieben, …. .
Diesem Thema bin ich in letzter Zeit immer wieder begegnet, ob beim 20jährigen Maturatreffen, bei Schreibworkshops im Writers Studio, beim Durchblättern alter Familienfotos, in Gesprächen mit Freundinnen.
Deswegen widme ich diesem Thema heute einen Blogbeitrag:

In meinem aktuellen Newsletter habe ich eine Kreativübung vorgestellt, bei der Strukturmaterialien (z.B. Blätter, Wellpappe, Perlenkette, Strohhalme,…) in Ton gedrückt werden, wo sie zauberhafte Spuren hinterlassen:


Hier möchte ich Dir einige Impulse vorstellen, wie ich diese Übung im maltherapeutischen Setting einsetze:

* Erinnerungsspuren – Trauerarbeit
Suche Symbole und Materialien für Eigenschaften,  gemeinsame Erlebnisse oder Assoziationen mit dem verstorbenen Menschen/Tier, z.B.
+ Wolle oder Stoffe, wenn die Oma gern gestrickt oder genäht hat,
+ Keksausstecher für die typischen Weihnachtskekse, die nur die Mutter gemacht hat,
+ ein Stück Rinde, das an die Wanderungen mit dem Vater erinnert,
+ ein Blatt aus dem Garten des Großvaters,
+ Duplosteine, mit denen der kleine Bruder so gern gespielt hat,
+ das Hundehalsband vom Struppi,…
Drücke die gefundenen Symbole und Materialien in den Ton und gestalte eine Erinnerungs-Tonplatte.

* Lebensspuren – Biographiearbeit
Suche Symbole und Materialien, die wichtige Stationen auf Deinem Lebensweg repräsentieren, z.B.
+ ABC-Stempel zur Einschulung
+ Herz für die erste große Liebe
+ Muschel für den ersten Urlaub am Meer
+ Schlüssel als Symbol für die erste eigene Wohnung
+ Münze für den ersten bezahlten Job
Gestalte mit allen gefundenen Strukturen eine Biographie-Tonplatte.

* Meinen Schätzen auf der Spur – Ressourcenarbeit
Suche Symbole und Materialien, die Deine Ressourcen (innere und äußere)
repräsentieren, also Eigenschaften, Talente, Fähigkeiten, Kraftspender, Unterstützung von außen,z.B.
+ Naturmaterialen, wenn Du gern im Wald spazierst
+ ein Puzzlestein als Symbol für Geduld
+ ein Herz für die Liebe
+ Nudeln, wenn Du gern kochst
+ Profil des Fahrradreifens, wenn Du gern radfährst
Gestalte mit allen gefundenen Strukturen Deine Schatz-Karte.
Zu diesem Thema passt es gut, die gebrannte Tonplatte mit goldener Farbe zu bemalen.

liebe Grüße,
Melanie

Monster

Alles steht Kopf …

… bei Riley, einem 11jährigen Mädchen aus Minnesota, das mit ihren Eltern nach San Francisco umziehen muss. Und das zieht eine Menge emotionales Chaos mit sich.
Im neuen Pixar-Film „Alles steht Kopf“ dürfen wir einen Blick in Rileys Gehirn werfen und sehen, wer da in der emotionalen Kommandozentrale die Register zieht:
Die vor lauter Glück herumspringende Freude, die rote Wut, bei der regelmäßig Feuer aus dem Kopf steigt, der grüne Ekel, der schon beim Anblick von Brokkoli das Gesicht verzieht, die zitternde Angst, die einen ganzen Aktenstapel eventueller Gefahren angelegt hat und Kummer, der sich mit letzter Kraft durchs Leben schleppt (oder schleppen läßt) und an seiner Daseinsberechtigung zweifelt.

Die heutige Anregung für Dich ist, Deine persönliche Kommandozentrale zu gestalten.
Du kannst sie malen, als Collage gestalten, aus Ton formen,…..

* Wie schaut Deine Freude, Wut, Angst, Ekel, Traurigkeit aus?
* Gibt es noch weitere MitarbeiterInnen (z.B. Neugier, Überraschung, Neid, Scham, Hoffnung…)?
* Wer hat wann das Kommando?
* Gibt es Ähnlichkeiten zwischen manchen Gefühlen?
* Welches Gefühl ist Dir besonders vertraut?
* Welches Gefühl möchtest Du lieber vom Kommandopult verbannen?
* Gibt es Situationen, in denen sich mehrere Gefühle ums Kommando streiten?
* Vielleicht möchtest Du einen Dialog zwischen zwei Gefühlen führen lassen?

Wie Du siehst, gibts ganz viele Fragen und Impulse zu dem Thema, deshalb
wird es dazu in nächster Zeit noch einige Blogartikel geben 🙂
liebe Grüße
Melanie

Malen zu Musik

Lautmalereien

Zeichnen und Malen kommt mir manchmal wie ein Tanz auf dem Papier vor.
Heute möchte ich Dich zum Tanz einladen:
Du brauchst dazu nur ein Blatt Papier, einen weichen Bleistift oder Buntstift, einen Filzstift oder eine Ölkreide – auf jeden Fall ein Zeichenwerkzeug, das eine gute Kondition hat und nicht nach zwei Takten schlapp macht 😉
Außerdem ein aktuelles Lieblingslied von Dir, vielleicht hast Du ja momentan einen Ohrwurm?

Also, Tanzparkett (= Papier) und TanzpartnerIn (= Stift) vorbereiten, Musik aufdrehen und sich vom Rhythmus der Musik führen lassen. Wenn Du Deinem Tanzpartner vertraust, kannst Du die Augen schliessen und Dich ganz der Musik hingeben.
(Das ist noch spannender und oft herausfordernder, weil Du nicht parallel kontrollieren kannst, ob die hinterlassenen Spuren „eh schön genug“ sind.)

Tipp: Leg unter Dein Tanzparkett einen großen Bogen Zeitungspapier o.ä., damit es keine bösen Überraschungen auf Deinem Tisch gibt, falls Dein Tanzpartner aus der Reihe tanzt 😉

Wenn die Musik zu Ende ist, öffne die Augen und betrachte die entstandenen Linien.
* Tauchen spontane Assoziationen auf?
* Vielleicht entdeckst Du im Liniengewimmel eine Figur?
* Möchtest Du entstandene Flächen ausmalen?
* Oder Du bedankst Dich einfach bei Deinem Tanzpartner für die Führung und machst
Dir ein neues Tanzdate aus 😉

Viel Spaß beim Tanzen!
Melanie

P.S. Du kannst mir gern Deine aktuelle Lieblingstanzmusik als Kommentar hinterlassen!

Leichtigkeit

Leicht wie eine Feder…

Letzte Woche lautete das Motto meiner Komm Fensterln-Aktion „Leichtigkeit“:
Bunte Federn mit Schlagwörtern wie „Leichtigkeit“, „Spread your wings and fly“, „Es darf leicht gehen“, „für Höhenflüge“,  „Federleicht“,…zierten meine Pflückstation vorm Atelierfenster und sie gingen weg wie die warmen Semmeln 🙂

Viele meiner KlientInnen wünschen sich mehr Leichtigkeit im Leben, wenn Du es auch gerade schwer hast, kann ich Dir die Übung „Mit einer Feder malen“ wärmstens empfehlen. Die Übung ist auch ein interessanter Impuls für eine Art Journal Seite:

Malen mit Feder

Du brauchst dazu:
Feder(n), Papier, Tusche, Tinte oder verdünnte Wasserfarbe, beflügelnde Musik

So gehts:
Dreh Musik auf,  die für Dich mit Leichtigkeit verbunden ist und Dich beflügelt.
Tauche die Feder mit der weichen Seite in Dein Farbgefäß und lass sie zur Musik über das Papier gleiten. Langsam, schnell, wellenförmig, in Kreisen, …..was immer Dir in den Sinn kommt. Folge Deinen Impulsen und tauche zwischendurch immer wieder in die Farbe ein. Es ist nicht wichtig, dass Du alle Farbspuren siehst, wichtig ist, dem Schwung der Feder zu folgen. Sie kann sich auf den ganzen Körper übertragen. VielLEICHT magst Du im Stehen, an der Wand,…malen? Was macht es für einen Unterschied?
VielLEICHT möchtest Du die Augen dabei schliessen? VielLEICHT möchtest Du mit beiden Händen gleichzeitig malen?

Geniess es! Es darf LEICHT gehen 😉

liebe Grüße
Melanie