Spitzmaus im Sarg und Schweine im Setzkasten – Gedanken über das Sammeln

„Haben Sie etwas Grünes?“ fragten Wes Anderson und Juman Malouf verschiedene KuratorInnen des Kunsthistorischen Museums in Wien für ihre aktuelle Austellung „Spitzmaus Mummy in a Coffin and other Treasures“. Und so reihen sich in einem Raum ein Smaragdschiff, japanische Masken, Spielkarten, eine Ananasschale, Federnschmuck und Malachiten neben anderen grünen Schätzen aneinander.

Mit einem ganz neugierigen Blick haben die beiden sämtliche Sammlungen des Hauses durchforstet und Ausstellungsstücke in eine ganz neue Ordnung gebracht. Neue Zusammenhänge hergestellt, Gemeinsamkeiten gefunden und einen neuen Blick eröffnet.

Mich hat die Ausstellung zum Staunen gebracht und mich zu verschiedenen Gedanken  rund ums Thema Sammeln und Ordnen inspiriert, die ich hier wie Ausstellungsstücke aneinanderreihen möchte.
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Mit neuem Blick auf Gewohntes habe ich mich in meiner Wohnung und meinem Atelier umgeschaut und zum Jahreswechsel Schweinchen gesucht. Ich war erstaunt, wie fündig ich dabei geworden bin. Daraus ist ein kleines Jänner-Stilleben entstanden:

schweinesammlung

Schweinchen aus Holz, Kunststoff, Metall, Stoff, Marzipan, Keramik, Papier – als Spielzeug, Brosche, Glücksbringer, Karte, Spielfigur oder Kuscheltier haben sie zumindest temporär ein Zuhause in einer Lade meines Druckerschrankes gefunden. Temporär weil Marzipan (hallo Naschkatze :-)) oder weil ich sie aus der Spielzeugkiste meiner Tochter geborgt habe.
Mal sehen, was sich als nächstes darin sammeln möchte.
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Nicht nur rund um ein Thema (z.B. Schweine, Tiere, Pflanzen) lässt sich sammeln und ordnen. Gemeinsame Kriterien können eine bestimmte Größe, ein bestimmtes Material (z.B. Dinge aus Holz), eine Farbe (z.B. nur grüne Dinge), eine Form (z.B. nur runde Dinge) oder eine bestimmte Zeit (z.B. Dinge aus meiner Jugend) sein.
Vielleicht möchtest Du auch mal eine temporäre Sammlung mit Dingen aus Deiner Umgebung anlegen und Dich überraschen lassen, was Du alles findest.
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Den Fokus auf Gemeinsamkeiten legen und nicht auf Unterschiede.
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Bücher rund ums Thema sammeln, die ich inspirierend finde:
* Mein wunderbares Sammelbuch von Nina Chakrabarti
* Die Sachensucher von Keri Smith
* Wie man sich die Welt erlebt von Keri Smith
* Frederick von Leo Lionni
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Apropos Bücher: ich habe mein Fachbuch-Regal nach Farben geordnet :-), weils einfach schön ausschaut und obwohl es oft länger dauert, bis ich ein Buch finde, stolpere ich oft auch über Bücher, die ich bereits vergessen hatte 🙂
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Und noch einmal apropos Buch: Ein handgemachtes Buch ist eine wunderbare Möglichkeit, Ideen, Erinnerungen, Gedanken, Fotos oder ….. zu sammeln und neu zu ordnen.
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„Wir sammeln uns…“ hat mein Deutschprofessor immer gesagt, wenn die Klasse zu laut und unruhig war. Hat zwar nicht wirklich geholfen diese Ansage seinerseits, aber prinzipiell hat die Formulierung Berechtigung. Wenn wir uns ordnen und sammeln, führt das zu mehr innerer Ruhe und Klarheit. Auch in der Kunsttherapie kann so ein Ordnen und Sammeln sehr spielerisch erfolgen. Gedanken, Gefühle, körperliche Empfindungen,…können symbolisch zum Ausdruck gebracht werden (z.B. in einem Bild, einer Tonarbeit, einer kleinen Figur,….) und sind dann mal draussen. Allein dieser gestalterische Prozess ist sehr klärend. Im Anschluss können neue Zusammenhänge, neue Blicke und neue Erkenntnisse entstehen.
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So, das waren nun einige Gedankensplitter zum Thema „Sammeln“. Ich freue mich, wenn Du Deine Gedanken und Geschichten dazu als Kommentar hinterlässt und so die Ausstellung erweiterst :-)!

liebe Grüße,
Melanie

Frühjahrsputz im Bastelschrank

Stifte, Klebstoff, Scheren, Farben, Pinsel, Papier, Perlen, Wasserbecher, Klebebänder, Sticker, Stempel, Nadeln, Stoffreste, Wolle, Bänder, …… sammeln sich bei bastelfreudigen Menschen auf dem Küchentisch, Arbeitstisch, in Schubladen, Regalen, auf dem Fußboden und wo auch immer Platz ist, an. Immer wieder die Frage, wie man die Sachen platzsparend, übersichtlich und praktisch ordnen kann.
Ich hab zu diesem Thema die Aufräumerin Julia Neubauer befragt und hier ist ihr Gastblogbeitrag:

Bastelzeug. Wir lieben es. Jede/r in unterschiedlichem Ausmaß und jede/r für andere Bereiche. Aber gemein ist uns allen, dass wir es gerne schön sortiert hätten, damit wir immer alles finden, was wir gerade suchen. Nun scheint es aber so, wie wenn sich Bastelzeug und Ordnung grundsätzlich ausschließen würden. Das muss aber nicht sein. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht, wie sehr kostengünstig ein System kreiert werden kann.

Grundsätzlich mag ich es immer sehr gerne, wenn ich Dinge verwenden kann, die ich sowieso zu Hause habe. Das schont einerseits Ressourcen, andererseits finde ich es widersinnig, das eine in den Müll zu schmeißen und das andere teuer zu kaufen. Außerdem ist dieses Upcyclingkonzept beliebig erweiterbar und an den Platz und die Menge an Bastelzeug, das man hat, anpassbar.

Ich habe mir also eine Schachtel, in der ein bestellter Artikel gekommen ist, genommen. Es gehen natürlich auch Schuhschachteln, die man in der Regel im Schuhgeschäft einfach auf Nachfrage bekommt. Ein paar Klopapierrollen und eine Küchenrolle, die Unterteile von Cornflakespackungen (Bild 2), leere Gläser und Jogurtbecher eignen sich immer wunderbar zum Sortieren. Erstmal habe ich die Laschen der Schachtel, die alles halten soll, abgeschnitten und die Ecken mit Powertape verklebt. Ich rate gerne zu Powertape, weil sich auf dem Karton alle anderen Klebestreifen schnell wieder lösen.

Aus den übrig gebliebenen Laschen habe ich Trenner geschnitten. Einfach die gewünschte Länge ausmessen, anzeichnen und abschneiden. Ein Lineal ist nicht zwingend erforderlich, für diesen Zweck tun es auch freestyle geschnittene Trenner.

Dann habe ich angefangen, meine Dinge einzupassen. Dieser Prozess ist für alle unterschiedlich. Jede/r sollte hier probieren, was für den eigenen Bedarf funktioniert. Um den Boden der Schachtel dafür eben zu machen, habe ich einen Karton zugeschnitten und hineingelegt.

Wer mag, kann die Schachtel dann noch schön bekleben. Ich habe mich einfach für grünes Packpapier entschieden und es mit Sprühkleber aufkaschiert. Für den oberen Rand habe ich einen Abschluss aus dazu passendem Maskingtape gemacht.

Und dann alles eingeräumt.

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So ist alles schön übersichtlich beisammen und jederzeit griffbereit. Viel Spaß beim selbst organisieren.

Danke, liebe Julia für diese Idee, ich geh jetzt mal aufräumen 🙂

Wer noch mehr praktische Ordnungs- und Aufräumideen sucht,  wird auf Julias Blog auf jeden Fall fündig.

Hast Du ein System für Deine Bastelsachen, das Du gerne mit uns teilen möchtest, dann hinterlass einen Kommentar unter dem Beitrag!

liebe Grüße,
Melanie

Ein Blind Date für den Urlaub…

„Blind Date – sind Sie interessiert?“ …. Nein, prinzipiell bin ich kein Blind Date-Typ glaub ich. Es sei denn, diese Frage wird mir in einer Bücherei gestellt. Also jetzt bitte nicht falsch verstehen…mein Beziehungsstatus ist nicht kompatibel mit Date-Anfragen jeglicher Art (ob blind oder sehend). Aber nun mal der Reihe nach:

Für den bevorstehenden Urlaub noch ausreichend Lektüre aus der Bücherei holen.
Beim Ausleihen im Regal hinter der Bibliothekarin ein Schild „Blind Date – sind Sie interessiert?“ – sehen, daneben einige in Zeitungspapier eingepackte Bücher.
Also Blind Date mit einem Buch. Schmetterlinge im Bauch. Mein Interesse ist geweckt.

Das Paket mit der ansprechendsten Verpackung aussuchen (ja, ich gestehe,  ich habe meine Entscheidung nach der äußeren Erscheinung getroffen – halt mich nun ruhig für oberflächlich ;-))…..aber Polarlichtern mit einer poetisch anmutenden Überschrift kann ich nicht widerstehen:
Blind Date1_k
Vorfreude geniessen und dem Drang widerstehen, das Paket sofort auszupacken.
(Die Bibliothekarin versteckt den Ausleihbeleg diskret in einem der anderen Bücher, um die Überraschung nicht zu verderben.)
Zuhause ganz langsam das Tixo lösen und das Buch auspacken. Liebe auf den ersten Blick!

Blind Date 2

Traumsammlerin“ von Patti Smith, einer Künstlerin, die mich in meinem Leben immer wieder musikalisch begleitet hat.

Neben dem wunderbaren Titel sind es diese ersten Textstellen, die mich entzücken:
….Alle meine Socken waren ausgeleiert. Vermutlich, weil ich sie oft mit Murmeln füllte. Ich belud sie mit Marmorkugeln und Schussern und zog los. Es war das Einzige, woran ich gut war und alle anderen schlagen konnte.
Abends kippte ich meine Beute aufs Bett und polierte sie mit einem Tuch. Ich ordnete sie nach Farben, nach meiner Wertschätzung, und sie ordneten sich dann wieder neu – kleine leuchtende Planeten, jeder mit einer eigenen Geschichte, einem eigenen goldenen Willen.
Ich hatte nie das Gefühl, dass die Kraft zu gewinnen aus mir kam, sondern dem Gegenstand selbst innewohnte. Eine gewisse Magie, die durch meine Berührung geweckt wurde. Auf diese Weise fand ich in allem Magie, als trüge alles, die ganze Natur, das Zeichen eines Dschinn. (S. 18)….

Das Leben hält immer wieder magische Momente, zauberhafte Überraschungen und wunderbare Begegnungen für uns bereit, wir müssen sie nur auspacken….

Danke liebe Bücherei Philadelphiabrücke fürs Verkuppeln, das Buch und ich werden eine traumhafte Zeit miteinander haben. Dieses  Blind Date kommt mit ins Urlaubsgepäck 🙂

Wenn Du Dir auch ein Blind Date in der Bücherei holen möchtest, freu ich mich über Deine Flirtgeschichten…..

liebe Grüße,
Melanie

 

Türkisch Lehrbuch

Güle Güle – Tschüss mit Ü

30 Tage zuckerfrei, 30 Tage Selbstliebe, 30 Tage Knackpopo-Challenge, 30 Tage ohne Jammern, … Die Liste der Challenges, die auf Facebook und Co. die Runde machen, ließe sich wohl noch unendlich erweitern.

Türkisch Lernen ist meine neue Challenge! (muss auch nicht in 30 Tagen sein – mich diesbezüglich in Geduld zu üben ist die Parallelchallenge ;-))
Das Vorhaben stand schon lange auf meiner To-Do-Liste, hat sich nun seit meines Ankara-Auftrags nach oben verschoben und ich hab mir ein Herz gefaßt und mich auf der Urania-VHS in einen Kurs eingeschrieben. Nach Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Kroatisch tauche ich in eine ganz neue Sprachenwelt ein.

Der erste Kurstermin. Beim Betreten der Urania im Kinofoyer noch schnell ein paar Freecards einstecken, den Duft von Popcorn einatmen und in den 2. Stock  hinauf.
Der Kursraum ist das Atelier mit Blick auf den Donaukanal, das fängt ja schon mal gut an, denk ich mir. 11 unterschiedliche Menschen zwischen 15 und 80 Jahren wollen hier Türkisch lernen. Unser Lehrer Mag. Osman Tüylü ist ein motivierter junger Mann mit viel Begeisterung fürs Unterrichten, das merkt man sofort.

Ich bin erstaunt, dass die türkische Grammatik an sich gar nicht so kompliziert ist.
Das gibt schon mal Hoffnung…:
z.B. * Es gibt keine Artikel und kein grammatisches Geschlecht. (yippie!!!)
* bis auf Eigennamen gibt es nur Kleinschreibung
* Die Mehrzahl wird nur durch zwei verschiedene Endungen (-ler oder -lar) gebildet.

Zwei typische Phänomene der türkischen Sprache sind die
1) Agglutination („Anleimung“): zur Bedeutungsveränderung werden an den Wortstamm Nachsilben (Suffixe) angehängt, ohne dass sich der Wortstamm verändert.
z.B. anne = Mutter, annem = meine Mutter
Avusturya = Österreich, Avusturyalıyım = ich bin aus Österreich
Possessivsuffixe, Personalsuffixe, Zeiten, Verneinungen, Ortsangaben,…werden an den Wortstamm angehängt.
Ist ja prinzipiell eine logische Sache, die Herausforderung ist – vorallem beim Hören gesprochener Sprache – die Wörter bedeutungsmäßig in die Suffixe zu zerteilen.

2) und die Vokalharmonie:
Jedes echte türkische Wort enthält entweder nur helle (e, i, ö,ü) oder nur dunkle (a, ı , o, u) Vokale. Suffixe passen sich diesem Gesetz nach an den vorhergehenden Vokal an.
z.B. iyiyim (mir geht es gut), kötüyüm (mir geht es schlecht)

Ich finde die Reise in diese neue Sprachwelt sehr faszinierend.
Spannend, wie die Sprache funktioniert, welche Wörter aus anderen Sprachen übernommen sind und trotz der ähnlichen Aussprache ganz anders geschrieben werden (z.B. ceket = Jacke, tişört = Tshirt), wieviel Information oft in einem einzigen Wort steckt und wie poetisch manche Redewendungen umschrieben sind.
Ich lerne, dass das große I im Türkischen einen i-Punkt hat und widerstehe nur sehr schwer der Versuchung, jedem vermeintlichen i einen Punkt zu verpassen. Denn ein i anstelle eines ı  kann die Bedeutung eines Wortes teilweise völlig verändern.

In der Stadtbücherei einige türkische Bilderbücher und ein Bilderwörterbuch zum Vokabellernen ausborgen,  im Fernsehen TRT schauen und noch öfter in meinem türkischen Supermarkt einkaufen …. und die Sprachenreise geht weiter!

Staub des Alltags

Der Staub des Alltags

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ hat schon Picasso gesagt.
So wie nun der lang ersehnte Regen den Staub von den Straßen wäscht, braucht auch unsere Seele immer wieder eine Reinigung – Psychohygiene lautet das Schlagwort 🙂

Ob es eine Form des kreativen Ausdrucks, Singen, Tanzen, Sport, Meditation, Austausch mit FreundInnen, sich etwas Gutes Kochen, Spielen mit dem Haustier, ein Schaumbad, eine Massage, Gartenarbeit, Supervision oder etwas ganz anderes ist, Hauptsache, es tut DIR gut.

Auch die Kunsttherapie ist eine Möglichkeit, sich vom Staub des Alltags zu befreien, so wie eine Klientin mal sagte: „Mein Freund findet das gut, dass ich her komme, ich bin danach immer so glücklich!“

* Welcher Staub setzt sich besonders gern bei Dir an?
* Lässt sich der Staub leicht wegpusten? oder
* Gibt es besonders hartnäckigen Staub, bei dem es schon einen Schrubber braucht?
* Welche Rituale hast Du für Dich, um den Staub des Alltags von der Seele zu waschen?
* Vielleicht hast Du ja sogar einen Staubfilter, der Dich vor ungewolltem Staub schützt?

Ich freue mich, wenn Du Deine „Pflegetipps“ hier als Kommentar postest!
Du kannst Deine persönlichen Staubwedel auch in Deinem Art Journal verewigen.

liebe Grüße,
Melanie

P.S. Wieder einmal hat mich eine Ausstellung zum heutigen Blogbeitrag inspiriert:
Klimesch – das Geschäft mit den Dingen im Volkskundemuseum Wien. Sehr empfehlenswert!

Regenschirm

Wasserfall der Buchstaben

Wörter fallen vom Himmel und zerfallen sofort wieder, ohne dass ich sie fassen kann. Ein E, ein S, ein M, ein T, ein L, ein K……einzelne Buchstaben kann ich gerade noch erkennen. Ein hohes Gerüst, Düsen entlang der oberen Querstange lassen Wassertropfen in unterschiedlichen Takten fallen. Eine Schulklasse am Weg ins Museum hat einen Riesenspass dabei, durch die Tropfen zu laufen, drunter zu stehen – mit oder ohne Regenschirm -, im Regenschirm Tropfen zu sammeln, dabei laut zu quietschen und die Zeit zu vergessen:
Die Installation Bitfall von Julius Popp ist gerade im Hof des Museumsquartiers (vorm Zoom Kindermuseum) zu bestaunen und hat mich zu einigen Gedanken und Assoziationen inspiriert…ich lass sie hier mal vor sich hin fliessen:

…so wie diese Wörter, die kaum zu fassen sind, gibt es auch im Alltag immer wieder Situationen, die unfassbar und unbeschreiblich sind, für die uns die Worte fehlen…
manchmal liegen uns Wörter auf der Zunge oder bleiben im Hals stecken…
wir werden mit Wörtern und Information berieselt, die wir gar nicht mehr aufnehmen können…manchmal sind Worte wie Steine, die durch einen Trichter wollen – das Gewicht der Menge hält sie fest….words don´t come easy

Wenn Worte fehlen, kann das Malen, Zeichnen und Gestalten ein hilfreiches Ventil sein, um Erlebnisse, Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sie sichtbar und fassbar zu machen. Gern begleite ich Dich dabei!

Liebe Grüße,
Melanie

Schnecke

Die Entdeckung der Langsamkeit

„RALLENTARE“ las ich während meines Urlaubs in Sardinien immer wieder auf den Straßen. Das italienische Wort für „verlangsamen“. Im Urlaub gelingt mir das meistens sehr gut. Ich lebe ganz in meinem Rhythmus, bin nicht abgelenkt durch Handy, Internet, Fernsehen und nehme die neuen Eindrücke sehr bewusst wahr.
Im Alltag merke ich immer wieder, dass ich schnell  zum Bus laufe, schnell noch meine Emails checke, schnell etwas esse, einen Sprung bei einer Freundin vorbeischaue. Oder gleichzeitig mehrere Dinge mache oder zumindest versuche (ich sollt ja mittlerweile wissen, dass Multitasking bei mir nicht funktioniert….angebranntes Essen ist nur ein Indikator dafür :-), damit ich schneller fertig werde.

Wie gehts Dir mit dem Thema Langsamkeit?
Wann gönnst Du Dir Pausen, Zeit für Genuss und Innehalten?
Wann fühlst Du Dich eher auf der Überholspur?
Was ist Dein Radar, das Dir anzeigt, dass Du momentan zu schnell unterwegs bist?

Ich nehme mir die Langsamkeit jedenfalls gerne als Reiseandenken mit 🙂
Zum Thema Souvenirs gibts im Juli einen Newsletter-Beitrag….wenn Du ihn noch nicht bekommst, kannst Du Dich hier dafür eintragen.

Liebe Grüße
Melanie

P.S. Als ich nach dem Urlaub die neue Ausgabe der Zeitschrift FLOW in meinem Briefkasten fand, musste ich schmunzeln, als ich sah, dass die Titelgeschichte sich dem Thema „Eilen und Verweilen“ widmet :-)…jaja, es gibt wohl keine Zufälle…

Für alle „Mamas von….“

„Hallo, hier spricht die Mama von….“, so beginnen viele Telefongespräche, die ich mit Müttern meiner KlientInnen oder jungen KursteilnehmerInnen führe.
[Michaela Sauer gibt in ihrem Buch „Ein Kind ändert alles“ den Tipp (natürlich mit einem Augenzwinkern): „Such Dir einen Namen für Dein Kind, der Dir gefällt, denn Du bist die nächsten Jahre immer die Mama von…..“ ;-)]
Deswegen ist es mir einmal ganz wichtig zu sagen, dass ihr für mich nicht nur die „Mamas von…“ seid, sondern ich euch als ganz eigenständige Persönlichkeiten wahrnehme und ich mir eure Namen merke, auch wenn der Nachname vielleicht ein anderer als der eures Kindes ist. Mich interessiert, was ihr denkt, was ihr erlebt, was euch interessiert, was euch bewegt…ihr seid einfach großartige Frauen!
Ich hoffe, Ihr lest diese Zeilen, liebe Aline, Anita, Andrea, Antonia, Aurelia, Barbara, Beatrice, Birgit, Brigitte, Britta, Catherine, Carolina, Christina, Claudia, Daniela, Diana, Doris, Dorothea, Esther, Emilia, Eva, Fatima, Francesca, Franziska, Gabi, Herta, Irina, Isabel, Isabella, Jasmina, Jessica, Johanna, Kaija, Karima, Karin, Karo, Katharina, Katja,  Kirsten, Judith, Larissa, Lilli, Lotta, Maria, Manuela, Margit, Marlies, Michaela, Monika,  Natascha, Nicole, Nika, Pamela, Regina, Renate, Ursula, Ulrike, Sabine, Sandra, Saskia, Sophie, Susanne, Tanja, Theresa, Tina, Verena, Veronika,…..

liebe Grüße
Melanie

P.S. das gilt natürlich auf für die Väter, aber da ist das „Papa von…“ – Phänomen so selten 😉

Komm spielen!

„Kommst du einmal mit in meinen Garten zum Spielen? Der ist gar nicht weit, du musst nur hier einmal herum und dann zwei Stufen hinunter, dann bist du schon bei meiner Spielmeile!“, hat mich eine 3jährige diese Woche in der Kindermalgruppe gefragt.

Für Kinder sind Spielmeilen ja überall, weil für Kinder alles zum Spielen und Entdecken einlädt, egal ob der Baumstamm zum Drüberbalancieren, die U-Bahn-Haltestange zum Kreise drehen, der Seifenschaum im Waschbecken zum Herumpusten, ….. die Liste wäre unendlich lange.

Wie ist das bei Dir so?
* Was hast Du als Kind gern gespielt?
* Wo ist heute Deine Spielmeile?
* Wie groß ist Dein Spiel-Raum und wie nutzt Du ihn?
* Wann hast Du zum letzten Mal eine Einladung zum Spielen angenommen oder
   ausgeprochen?

Ganz viele spielerische Ideen findest Du in den Büchern von Keri Smith, z.B.
Living out loud – activities to fuel a creative life oder Wie man sich die Welt erlebt.

Viel Spaß beim Spielen,Melanie

Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! Oliver Wendell Holmes

Das Leben spüren…

Aus dem Leben gegriffen:
Ich schlendere nach der Arbeit über die Mariahilferstraße  und höre einen Straßenmusiker, an dem ich einfach nicht vorbeigehen kann. Seine Stimme zieht mich schon von weitem in den Bann und ich bin stehe eine Stunde lang dort (gemeinsam mit vielen anderen Menschen) und lausche. Und neben dem akustischen Genuss berühren mich noch zwei Momente ganz besonders:
* Zum Abschluss singt er „We are the world“ und plötzlich singen ganz viele Menschen mit, einfach so….sogar ich traue mich ;-)…. wunderschön…
* Am Ende erwähnt der Straßenmusiker, dass er auch auf Youtube zu finden ist und hält einen Zettel mit dem Namen in die Höhe….da meldet sich plötzlich ein Zuhörer und ruft: „Forget it – you are live!“….wie wahr….(ich hab mir die Youtube-Videos angesehen und es ist einfach nicht zu vergleichen)

Wie oft zieht das Leben an uns vorbei, weil wir gar nicht richtig hinschauen, hinhören, hinspüren?
Wann fühlst Du Dich so richtig lebendig? Wo spürst Du das Leben? In welchen Momenten schenkst Du anderen so ein LIVE-Erlebnis?

Lebendige Grüße
Melanie