Maisflocken, Matsch und Malen

Essbares Verpackungsmaterial aus Maisflocken, ja wirklich – bekomme ich regelmäßig von meiner Ateliernachbarin, die Produkte von Ringana vertreibt und die sind zum Teil in diesen Maisflocken verpackt:

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Aber nicht alles, was man essen kann, schmeckt auch und so dachte ich mir, wenn man die Flocken essen kann, lösen sich die bestimmt auch in Wasser auf….und durch die Maisstärke klebt das sicher ganz toll….also war Experimentieren angesagt, bevor ich es diese Woche mit den Kindern im Kindermalkurs ausprobiert hab.

Und es hat funktioniert und den Kindern Riesenspaß gemacht, den matschigen Brei anzurühren, zu sehen, wie sich die „Bemmerl“ Stück für Stück im Wasser auflösen und dabei viele Bläschen hinterlassen. Sie dann mit Fingerfarbe zu vermischen, bis ein bunter Brei entsteht und dann mit den Händen oder einem dicken Pinsel auf Karton aufzutragen.

Oder die Maisflocken in Farbe zu tauchen und damit zu stempeln, bis sich das Maisflöckchen auflöst.

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Wenn Du das auch ausprobieren  möchtest:
Einfach eine Schüssel mit den Verpackungsmaisflocken füllen, Wasser dazuleeren, gut verrühren, einen Schuss Farbe dazugeben und auf Karton oder sehr saugfähigem Papier damit malen.
Die Arbeitsfläche gut abdecken, es ist eine ziemlich klebrige Angelegenheit 😉

Es dauert je nach Dicke der Kleber/Farbschicht einige Zeit, bis das Bild trocknet, also Geduld ist gefragt 🙂

Tipp: Wenn Du statt Fingerfarbe Lebensmittelfarbe zum Einfärben verwendest, ist die Farbe sogar essbar und auch für Kleinstkinder als Sinneserfahrung gut durchführbar.

Man könnte den Matschbrei auch wunderbar als Kleber verwenden – einfach den Karton damit einstreichen und verschiedene Materialien (Folie, Papierschnipsel, Wollfäden, Blätter, Konfetti,….) darauf verteilen.

Viel Spaß beim Matschen 🙂
liebe Grüße,
Melanie

P.S. Noch mehr  sinn-volle Malanregungen für (Klein-)Kinder findest Du übrigens auch in meinen Skillshare-Videos. Einfach HIER klicken und reinschauen, welch bunte Bilder ich gemeinsam mit meiner Assistentin Pippi Pinsel gemalt habe. Mit Tee, Gewürzen, Topfenfarbe, Luftballons, Seidenpapier oder Luftpolsterfolie, Rasierschaum….
nichts ist vor uns sicher 🙂

Kritzelkratzel und Farbexplosion

Heute ist Montag. „Montag ist Melanie-Tag!“ hat mal ein Kind im Morgenkreis der Kindergruppe auf die Frage nach dem Wochentag geantwortet.
An so einem Melanie-Tag komme ich am Nachmittag in die Kindergruppe zum Malkurs „Kritzelkratzel und Farbexplosion“ – der Name ist Programm 🙂
Neugierige Kinder kommen mir schon beim Eingang entgegen und begrüßen mich mit einem breiten Grinsen, einem freudigen Juchzen und der Frage: „Was hast du heute mitgebracht?“. Denn ich bringe immer ein bestimmtes Material zum Experimentieren mit, das wissen sie schon genau. Es gibt immer eifrige Kinder, die mir helfen, das Malervlies als Bodenschutz aufzubreiten, das Papier aufzulegen und die Malkittel bereitzulegen. Dann kommen auch schon die externen TeilnehmerInnen, die nicht in der Kindergruppe sind, begleitet von ihrer Mama oder ihrem Papa.
Wenn jedes Kind sich einen Platz vorm Papier ausgesucht hat und der Malkittel angezogen ist, gehts los.
Und hier ein paar Blitzlichter aus dem Kinderatelier-Alltag:
(sämtliche Namen sind geändert)


Emma (2,5 Jahre)  und Mia (2,5 Jahre)  ziehen sich am Anfang gleich mal ihre Hosen und Strumpfhosen aus, sie gehen über das Malervlies und entdecken einige feuchte Stellen, an denen Wasser ausgeleert war. Schritt für Schritt kommentieren sie „Nass“…“Trocken“ ….“auch Nass“….. Dann entdecken sie die Pinsel unterschiedlicher Größe und beginnen sich gegenseitig an den Zehen zu kitzeln. Sie bemerken, dass der eine Pinsel besonders weich ist und der andere etwas steifer und härter.

Ich habe Pastellkreiden mitgebracht und Luisa (2 Jahre) verbringt fast die Hälfte der Zeit damit, die Kreiden von ihrer Papierhülle zu befreien. Sie nimmt jede Kreide in die Hand, spürt, ob die Kreide „mit“ oder „ohne“ Papier ist und beginnt mit hingebungsvoll, die Papierhülle runterzuzupfen. Am Ende sind alle Kreiden „ohne“ und sie beginnt zu malen.

Max (2 Jahre) taucht seinen Finger erst zaghaft in die Fingerfarbe, dann wird er immer mutiger, bis seine ganze Hand mit Farbe bedeckt ist. Freudig streckt er seiner Mama die bunte Hand entgegen und klatscht sie dann aufs Papier, immer wieder, bis die Spuren fast nicht mehr zu sehen sind.

Anja (3) liebt es, mit beiden Händen bunte Rasierschaumfarbe aus der Schüssel zu holen und minutenlang zwischen den Fingern zu verreiben, in die Hände zu klatschen und sich daran zu erfreuen, wie die feinen Schaumbläschen auf dem Papier landen.

Ich bringe Äste, Schneckenhäuser, Muscheln, Zapfen und Blätter mit, die die Kinder in den weichen Ton drücken können. Julia (2,5) greift jedes Ding ganz behutsam an, riecht wie selbstverständlich daran und legt es wieder zurück. Hart, weich, rauh, glatt, .. all diese Wörter werden be-griffen.

Luis (3 Jahre) liebt Wasserspiele über alles. Den Schwamm ins Wasser zu tauchen und über dem Seidenpapier am Blatt vor ihm auszudrücken, zu sehen, wie sich kleine Farbflüsse bilden und diese durch Heben des Blattes weiterwandern, löst regelmäßig Freudentöne aus.

Am Ende zupft Magda (2) an ihrem Malkittel, ruft „Aus! Hände wassen“ und läuft zum Waschbecken. Es hat die perfekte Höhe für die kleinen KünstlerInnen und alle Hände – und oft auch Gesicht und Füße werden gewaschen.
Und in den meisten Familien ist der Montag auch Badewannentag, um auch die letzten hartnäckigen Farbspuren zu entfernen ;-).

liebe Grüße
Melanie Mezera

Blütenbild

Rosenbild….Mmmmh, wie das duftet!

Ein Bild, das nach Rosen duftet und mit tausend Blütenblättern übersät ist….das kannst Du ganz einfach selbst machen:
Du brauchst dazu:
* Temperafarbe
* flüssigen Klebstoff (Alleskleber oder Kleister)
* Rosenwasser oder ätherisches Öl
* Blütenblätter (ich hab hier am Bild die abgefallenen Blätter eines
Kirschblütenzweiges  verwendet)
* Pinsel
* festes Zeichenpapier

Mische Farbe und Kleister (damit haften die Blütenblätter auch im trockenen Zustand noch gut am Papier) mit einem Schuss Rosenwasser oder ätherischem Öl und male ein Bild. In die noch feuchte Farbe streue Blütenblätter und drücke sie vorsichtig fest.
(Alternativ kannst Du Acrylfarbe verwenden, dann brauchst Du keinen Kleberzusatz.)

Fertig ist das Duftbild!
Du kannst auch andere Duftzusätze verwenden, z.B. Orangenblütenwasser, Lavendelöl, ….

Viel Freude beim Schnuppern….
liebe Grüße
Melanie